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May 2024

Einstellungen von Krankenhausärzten zu Anschlußheilbehandlungen bei Herzinfarktpatienten - eine empirische Studie in Unterfranken

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 407-408 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg Arbeitsbereich Rehabilitationswissenschaften Obgleich Anschlußheilbehandlungen (AHB) zu denjenigen Rehabilitationsmaßnahmen zählen die bislang ausdrücklich von der öffentlichen und fachöffentlichen Kritik am Reha-Wesen ausgenommen waren ergeben sich auch hier bei näherer Betrachtung eine ganze Reihe von strukturellen und konzeptionellen Problemstellungen die sich durch die Veränderungen in der Krankenhausfinanzierung (Stichwort Fallpauschale) verschärfen werden. Aus verschiedenen Erfahrungsberichten läßt sich für Anschlußheilbehandlungen generell vermuten daß hier eine sehr heterogene Ianspruchnahmequote besteht die nur teilweise von medizinischen Kriterien beeinflußt wird. Zum angesprochenen Problemkreis liegen überhaupt nur Untersuchungen in Bereich der Herzinfarkt-AHB vor die in der Regel aus den 80er Jahren stammen (Vogel et al. 1997a). Bei dieser Ausgangslage wurde - mit Unterstützung der LVA Unterfranken - eine Pilotstudie in Krankenhäusern Unterfrankens konzipiert die die ärztlichen Einstellungen zur AHB bei Herzinfarkt erheben sollte da diese letztlich die wesentliche Schaltstelle für den AHB-Zugang darstellen. Methodik und Fragestellung Die Untersuchung wurde als halbstrukturiertes Interview mit jeweils einem behandelnden Arzt aller Krankenhäuser Unterfrankens (N = 29) durchgeführt und fragte nach Kenntnissen und Erfahrungen mit Herzinfarkt-Anschlußheilbehandlungen sowie nach dem Wert dieser Rehabilitationsmaßnahmen aus Sicht der Krankenhausärzte. Ergänzend wurde - der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion folgend - gefragt welche Perspektiven sich aus der Einführung ambulanter Rehabilitationsmaßnahmen für die Herzinfarktrehabilitation ergeben könnten. Ergebnisse und Diskussion Im Ergebnis zeigte sich - im Unterschied zu den Befragungsstudien aus den 80er Jahren - ein durchaus gutes Wissen über AHB bei den Interviewpartnern. Allerdings zeigte sich zwischen den befragten Ärzten eine beträchtliche Streuung hinsichtlich der Bewertung von AHB für die Wiedereingliederung der Patienten. Dabei fanden sich diskrete erwartungswidrige Unterschiede in Abhängigkeit von der Frage ob die Ärzte bereits eigene Erfahrungen aus der Tätigkeit in der Rehabilitation gesammelt hatten. Das Geschlecht der Ärzte die Größe des Krankenhauses und die Stellung des befragten Arztes in der Krankenhaushierarchie spielten keine wichtige Rolle. Als besonders relevant für die Bewertung der Reha-Bedürftigkeit erwies sich das Alter der Patienten. Da man von einer gleich hohen Prävalenz von Herzinfarkt-Patienten in den Krankenhäusern Unterfrankens ausgehen darf stellt sich die Frage nach den Gründen für die große Varianz in der Einschätzung der Bedeutung und Häufigkeit von Anschlußheilbehandlungen - bezogen auf das jeweilige "Patientengut". Bedeutsam dürfte unter anderem der eher allgemeine Charakter der Kriterien für die AHB-Bedürftigkeit seitens der Rehabilitationsträger sein. Es bleibt zu prüfen ob eine Verbesserung der Kommunikation der Reha-Träger und der Rehabilitationskliniken mit den AHB-veranlassenden Krankenhausärzten zu einer Vereinheitlichung und Angleichung der realisierten fachlichen Zugangskriterien wird führen können. Weitere Verbesserungen könnten aus differenzierteren Kriterien der Reha-Bedürftigkeit für Anschlußheilbehandlungen resultieren (Petermann et al. 1996 Vogel et al. 1997b). ___MH


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