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May 2024

Zur differentiellen Indikation stationärer versus ambulanter medizinischer Rehabilitation für den Bereich Psychosomatik

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 136-139 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Vogelsbergklinik Grebenhain Ambulante Rehabilitation hat sich für Teilbereiche der medizinischen Rehabilitation als sinnvoll und durchführbar erwiesen bspw. in der Orthopädie oder Diabetologie. In dem neu erschienen Band "Ambulante Rehabilitation" (Koch U. et al. Hamburg 1997) wird allerdings aufgeführt daß bei der zentralen Sammel- und Dokumentationsstelle des VDR für ambulante Rehamodelle von insgesamt 33 laufenden und 26 geplanten Projekten Ende 1995 nur fünf Modelle für den Bereich Psychosomatik gemeldet waren. Insbesondere durch die politisch aktuell notwendig gewordenen gravierenden Einsparungen im Rehabereich ist die Diskussion um ambulante psychosomatische Rehabilitation jedoch erneut angeregt worden. Hierbei ergeben sich - im Unterschied zu den organmedizinischen Indikationen zusätzlich gewichtige Gesichtspunkte. Die folgenden Ausführungen können sich somit auf nur einige wenige praktische Erfahrungen beziehen und sollen damit eher eine kritische Reflexion anregen sollen in der die Gefahr besteht außer Betracht zu lassen wer die Frage stellt Brauchen wir eine ambulante psychosomatische Reha? und wer sie beantwortet und vor welchem inhaltlichen oder politischen Hintergrund. Wenn das bisher bestehende psychosomatische Rehaangebot aus Therapeutensicht als unflexibel oder für einzelne Rehabilitandengruppen nicht optimal geeignet erscheint so werden Überlegungen zur Flexibilisierung inhaltlich motiviert und darauf gerichtet sein die hohe Spezifität und Effektivität der stationären psychosomatischen Reha auch bei Flexibilisierungsmodellen zu erhalten. Wenn jedoch allein die Hoffnung auf finanzielle Einsparungen im Vordergrund stehen sollte so sind qualitative und quantitative Abstriche nicht nur zu erwarten sondern unausweichlich. Ein unkritischer Analogieschluß Was in der somatischen Rehabilitation möglich ist, muß auch für die Psychosomatik gelten würde die spezifischen Bedingungen in der Diagnostik und Therapie psychosomatischer Erkrankungen außer acht lassen. Im weiteren sollen erfahrungsgeleitete Kriterien ins Blickfeld gerückt werden die bei einer verantwortungsvollen Flexibilisierung des therapeutischen Angebotes berücksichtigt werden sollten. In der Ergänzung der Begutachtungsanleitung "Kuren" des MDS bzgl. wird ausdrücklich darauf hingewiesen daß Diagnosen bei psychosomatisch Kranken "nur unter Berücksichtigung organmedizinischer und psychosozialer Faktoren gestellt werden" können. Vor dem Hintergrund eines biopsychosozialen Krankheitsverständnisses der psychosomatischen Medizin sei eine ergänzende Betrachtung im Hinblick auf Schwere der Erkrankung und Ausmaß der sozialen Beeinträchtigung notwendig. Ein ganzheitlicher Ansatz in der Diagnostik der häufig multimorbid kranken Patienten ist eine der wesentlichen allerdings immer zeitraubenden Aufgaben psychosomatischer Reha die bei zunehmender Differenzierung fachärztlicher ambulanter Diagnostik und Behandlung als Gesamtschau immer schwieriger wird. ... ___MH


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