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May 2024

Etablierung eines Klinischen Informationssystems in onkologischer Rehabilitation und Akutmedizin: Erfahrungen und erste Ergebnisse

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 116-117 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Die Klinik für Tumorbiologie ist ein An-Institut der Universität Freiburg mit wissenschaftlichem Schwerpunkt auf dem Gebiet der onkologischen Forschung. Die Klinik enthält 120 Betten für onkologische Rehabilitation 80 Betten für onkologische Akutmedizin sowie vier Institute der Grundlagenforschung. Die Rehabilitationsklinik betreut ausschließlich onkologische Patienten überwiegend im Rahmen von Anschlußheilbehandlungen. Im Vordergrund stehen dabei ganzheitliche Betreuungskonzepte im Rahmen der stationären und ambulanten Nachsorge unter Einschluß auch unkonventioneller Therapieverfahren. Weiterhin wurden spezielle stationäre Programme nach allogener und autologer Knochenmarks- oder Stammzelltransplantation aufgebaut. Ziele rehabilitationswissenschaftlicher Arbeiten sind derzeit Fragen der Effektivität interventioneller psychologischer Therapien der zielorientierten Langzeitevaluation stationärer Rehabilitationsmaßnahmen der Evaluation von subjektiven Theorien und objektivierbaren Effekten unkonventioneller Therapieverfahren sowie der Erprobung neuer kreativtherapeutischer und funktionell/verhaltens- therapeutischer Verfahren. Wir etablierten ein HL-7-basiertes Klinisches Informationssystem mit dem Ziel papierlose ergonomische Arbeitsplätze auf den Stationen einzurichten und Qualitätskontrolle sowie wissenschaftliches Datenmanagement zu garantieren. Es handelt sich um ein permanent verfügbares System mit Datenbank- und Applikationsserver (HP 9000) Spiegelplatten 100MBit fähiger Twisted-Pair Netzverbindung. X-Terminals und 486-PC wurden als Arbeitsplatz für Pflege und medizinischen Dienst installiert. An Software wird verwendet: Oracle als Datenbank xmed (Fa. SoftcoN) für die medizinische Dokumentation SAS zur statistischen Auswertung R3 (Fa. SAP) für die Administration Material- und Personalwirtschaft sowie HCS (Fa. Softcon) zur Kommunikation via HL-7. Eine medizinische Basisdokumentation wurde entwickelt und in der Rehabilitation nach Stammzelltransplantation eingesetzt und getestet. Zur Zeit wird die elektronische Basisdokumentation flächendeckend eingerichtet. Eine papierlose Bestellung von Medikamenten und diagnostischer Untersuchungen sowie die elektronische Befunddokumentation von Diagnostik und Labor wurden entwickelt und sind im Test. Als Anwendungsbeispiel verweisen wir auf die Ergebnisse die aus der täglichen Routinearbeit in der Rehabilitation nach Stammzelltransplantation gewonnen werden konnten (vgl. Willenbacher et al. 1997). Zusammenfassend verlangt die strukturierte Abbildung des Klinikalltags in einer frei parametrierbaren Umgebung neben Systemerfahrung eine enge kontinuierliche Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen. Nur so können systemimmanente Fehler vorab beseitigt werden sowie die unterschiedlichen Anforderungen an Datenmanagement und Arbeitsplatz ergonomisch umgesetzt werden. Das bedingt einen hohen zeitlichen Aufwand (in unserem Fall drei Jahre) und entsprechende wirtschaftliche Investitionen vor allem im Bereich Personalausstattung und Schulung der Mitarbeiter. Die Systeminstallation sowie die Einarbeitungszeit der Mitarbeiter ist aktuell weitgehend abgeschlossen. Das Ziel eines papierlosen Arbeitsplatzes läßt sich aus juristischen aber auch aus organisatorischen Gründen aus unserer Erfahrung nicht verwirklichen. Es ist vielmehr sinnvoll die medizinisch - pflegerischen Arbeitsabläufe im eigenen Haus vorab genauestens zu charakterisieren um herauszufinden welche der individuellen Abläufe der Einsatz eines KIS verbessern kann. Insgesamt läßt sich im Vergleich zur herkömmlichen Arbeitsweise ohne Computerunterstützung ein Leitgewinn im medizinisch-organisatorischen Bereich erkennen der der Patientenbetreuung zugute kommen kann. Dieser Vorteil läßt sich jedoch nur erreichen mit einem Feinkonzept das auf das genaueste den Datenfluß und -inhalt vor Installation des Systems auf den Stationen festlegt sowie ein zeitlich intensives Training der Mitarbeiter zum Abbau der Vorurteile gegen den Einsatz der EDV im Krankenhaus beinhaltet. Erst nach den oben genannten Vorarbeiten lagen die ersten lückenlosen Daten zur wissenschaftlichen Auswertung vor. Mit dieser Basis ist jedoch ein systemübergreifender Datenaustausch im Sinne von multizentrischen Untersuchungen auch im Bereich der Rehabilitation denkbar. Eine enge Zusammenarbeit der Institutionen die ein Klinisches Informationssystem einrichten wollen bietet sich vor allem an im Hinblick auf die Reduktion von Kosten und zeitlichem Aufwand sowie auf einen gemeinsamen Datenpool. Für Detailfragen steht die Klinik für Tumorbiologie zur Verfügung. ___MH


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