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May 2024

Evidence-Based Medicine - ein neuer Ansatz in der Rehabilitation?

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 93-94 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik Abteilung Medizinische Informatik Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 2Klinik für Tumorbiologie Klinik für Onkologische Rehabilitation Albert-Ludwigs-Universität. Freiburg Einleitung und Hintergrund Hinter dem Begriff "Evidence-Based Medicine" (EBM) verbirgt sich die Forderung alle zu einer Frage existierende Evidenz die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert systematisch in die medizinische Entscheidungsfindung einzubeziehen. Die Vertreter der EBM sprechen von einer Ergänzung der auf Intuition und unsystematischer Beobachtung beruhenden ärztlichen Praxis. Aus der Erkenntnis heraus daß die Umsetzung der Ergebnisse klinischer Forschung in den therapeutischen Alltag mangelhaft war begann Ende der 70er Jahre an der McMaster University in Hamilton (Ontario Kanada) die Entwicklung des Konzepts der EBM. Unter diesem Konzept versteht man die gewissenhafte und vernünftige Anwendung der besten externen Evidenz in Verbindung mit klinischer Expertise (individuelle klinische Erfahrung) bei medizinischen Entscheidungen in der Patientenversorgung. Die externe Evidenz ergibt sich aus den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung. Die klinische Expertise erworben durch klinische Praxis befähigt zur Beurteilung des individuellen Krankheitsbildes und den daraus resultierenden Entscheidungsmöglichkeiten. Das praktische Vorgehen im Sinne einer Evidence-Based Medicine folgt einem fünfstufigen Handlungsalgorithmus: 1) Formulierung des klinischen Problems 2) Identifikation der externen Evidenz (Literaturrecherche medizinische Datenbanken) 3) Kritische Überprüfung der aufgefundenen Evidenz mit Methoden der klinischen Epidemiologie (critical appraisal) 4) Anwendung der Ergebnisse dieser Überprüfung auf den Patienten (Verbindung mit klinischer Expertise) und 5) kontinuierliche kritische Evaluation der eigenen klinischen Arbeit. Die Cochrane Collaboration Um eine Evidence-Based Medicine zu Praktizieren benötigt der unter Zeitdruck stehende Kliniker die Ergebnisse klinischer Forschung in einer adäquaten Form. Die Cochrane Collaboration ein nicht kommerzieller Zusammenschluß von international derzeit über 1000 Wissenschaftlern hat sich dieser Aufgabe angenommen indem sie auf der Basis aller randomisierten kontrollierten Studien (RCT) über die Effekte im Gesundheitswesen "medizinische Übersichtsarbeiten systematisch erstellt aktualisiert und verbreitet". Zu diesem Zweck wurde mit dem Aufbau eines Netzes aus verschiedenen Gruppen begonnen: Zur Zeit 13 Cochrane-Zentren bieten logistische und methodische Unterstützung für international zusammengesetzte Reviewgruppen an. Die von diesen Gruppen erstellten Übersichtsarbeiten werden begutachtet in einer gemeinsamen Datenbank zusammengefaßt und zur Verfügung gestellt (auf elektronischem Datenträger). Aktuell gibt es 45 Reviewgruppen zu Themenbereichen aus der gesamten Medizin die bisher 228 systematische Übersichtsarbeiten fertiggestellt haben. Ergänzt werden die Reviewgruppen durch sogenannte "Fields" eine übergeordnete organisatorische Einheit zur Zusammenfassung medizinischer Themenbereiche z.B. Patientengruppen medizinische Fachrichtungen oder Interventionsformen. Im Bereich Rehabilitation hat das Feld "Physical Therapies and Rehabilitation" Ende 1995 die Arbeit aufgenommen. Eine Reviewgruppe die sich speziell mit Themen der Rehabilitation beschäftigt hat sich noch nicht konstituiert. ... ___MH


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