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May 2024

Auch in der Ära der Protease-Hemmer MAC-Prophylaxe mit Makroliden nicht vergessen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 49 S. 108. 1998;

Abstract: Opportunistische Infektionen stellen noch wie vor eine große Bedrohung für AIDS-Kranke dar. Eine der häufigsten ist heute der disseminierte Mycobacterium-avium-complex (MAC). In der Prophylaxe haben sich Makrolid-Antibiotika als besonders wirksam erwiesen. Eine Reihe von Argumenten spricht vor ollem für Azithromycin besonders das geringe Interaktionspotential und die Möglichkeit das Medikament nur einmal wöchentlich zu geben. Das Risiko für eine disseminierte Infektion mit atypischen Mykobakterien (MAC-Infektion) nimmt deutlich zu sobald die CD4-Zellzahl eines AIDS-Kranken unter 50 x 106 Zellen/l fällt. Es hat sich heute als Standard-Routine etabliert allen Patienten deren CD4-Zellzahl diesen Wert unterschreitet prophylaktisch Antibiotika mit antimykobakterieller Aktivität zu geben um die hohe Morbidität und Mortalität dieser opportunistischen Infektion zu vermindern. Heute sind vor allem die Makrolide Azithromycin und Clarithromycin in Gebrauch. Doch auch das etwas schwächer wirksame Rifabutin wird noch häufig eingesetzt. Azithromycin und Clarithromycin reduzieren die Häufigkeit von disseminierten MAC-Infektionen um mehr als die Hälfte. Vorsicht Interaktionen! Da Clarithromycin und Rifabutin über Cytochrom-P450-Isoenzyme verstoffwechselt werden die auch Proteasehemmer metabolisieren muß mit klinisch relevanten Interaktionen gerechnet werden. Die Auswahl an Proteasehemmern ist deshalb beschränkt und das Toxizitätsrisiko erhöht wenn man Rifabutin oder Clarithromycin zur NIAC-Prophylaxe einsetzt. Außerdem müssen bei beiden Substanzen Interaktionen mit Azolderivaten beachtet werden die AIDS-Patienten nicht gerade selten benötigen. Bei Rifabutin fällt weiterhin negativ in die Waagschale daß ein erhebliches Neutropenie-Risiko besteht. Azithromycin stützt die Compliance Bei Azithromycin (in Kürze als Ultreon 600 mg-Tablette erhältlich) dagegen fehlen signifikante Interaktionen mit Proteasehemmern und anderen Substanzen da die Substanz kaum über das Cytochrom-P450-System metabolisiert wird. Zudem weist das Azalid einen wichtigen Zusatznutzen auf: Es schützt vor der Pneumocystis-carinii-Pneumonie. Ein großer Vorteil von Azithromycin ist weiterhin daß das Medikament wegen seiner langen Halbwertszeit nur einmal wöchentlich gegeben werden muß. AIDS-Patienten sind ohnehin schon mit einer Vielzahl von komplizierten Medikationsregimes gefordert. Und der Therapieerfolg hängt entscheidend davon ab daß die Medikamente korrekt eingenommen werden. Azithromycin bietet durch die nur einmal wöchentliche Einnahme eine der wenigen Möglichkeiten die Therapie zu vereinfachen. Daß sich dies positiv auf die Compliance auswirkt belegt eine viermonatige randomisierte Cross-over-Studie die kürzlich auf dem ICAAC-Kongreß vorgestellt wurde. Wissenschaftler aus Hartford/Connecticut verglichen die Therapietreue von 19 AIDS-Patienten die zwei verschiedene Standard-Regimes der MAC-Prophylaxe erhielten: 1200 mg Azithromycin einmal wöchentlich und 500 mg Clarithromycin zweimal täglich. Die Compliance wurde monatlich kontrolliert durch Zählen der Tabletten und automatische elektronische Registrierung der Zeitpunkte zu denen die Tablettendose geöffnet wurde. Azithromycin nahmen die Patienten korrekter ein als Clarithromycin: 93% versus 77% der Tabletten wurden verbraucht. Die Patienten der Azithromycin-Gruppe standen über 79% der Zeit unter wirksamer Medikation im Vergleich zu 54% der Zeit in der Clarithromycin-Gruppe. ___MH


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