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May 2024

Antibiotika bei Atemwegsinfektionen Sind billige Oldies adäquat?

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 40 S. 13. 1998;

Abstract: 39. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumonologie Leipzig 13.3.1998. Trotz moderner Antibiotika im Angebot erfreuen sich bei Atemwegserkrankungen altgediente preiswerte Mittel noch immer großer Beliebtheit. Geht das - bei zunehmenden Resistenzen - zu Lasten der Therapiesicherheit? Pro und Kontra wurden beim Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie diskutiert. Der bei ambulant erworbenen Atemwegsinfektionen zu Doxycyclin greift hat die Rückendeckung der Deutschen Atemwegsliga. Trotz der relativ hohen Resistenzraten (10-15% bei Pneumokokken) werden Tetracycline angesichts der in Deutschland noch immer guten Behandlungsergebnisse und der geringen Therapiekosten in unkomplizierten Fällen nach wie vor als geeignet eingestuft erklärte H. C. Blum Dortmund. Bei der akuten bakteriellen Bronchitis ohne Grunderkrankung ist laut Blum in der Regel gar kein Antibiotikum indiziert. Nur 3 von 10 Studien zeigten einen Vorteil der Antibiotikagabe - 2 davon hatten ein Tetracyclin eingesetzt. Akute Exazerbationen chronischer Bronchitis werden nach klinischen Kriterien antibiotisch therapiert da Sputumuntersuchungen wenig aussagekräftig sind. Doxycyclin sieht Blum hier nach wie vor als Mittel der Wahl. Die Ersparnis im Vergleich zum Einsatz eines Makrolids oder Cephalosporins errechnete er mit 200 000 DM pro Jahr und pneumologische Praxis wenn diese wie er selbst etwa 2000 Infektazerbationen jährlich behandelt. Bei maximal 10% Resistenzen stehen dann pro Patient immer noch ersparte 1000 DM zur weiteren Therapie und Diagnostik zur Verfügung. Für F. Vogel Hofheim ist Doxycyclin das Antibiotikum für den Patienten der ein Antibiotikum möchte, aber eigentlich keines braucht . Als definitiv überholt dagegen betrachtet er Cotrimoxazol. Es zeigt bei wesentlichen Erregern ambulanter bakterieller Atemwegsinfektionen nur geringe Effekte; hinzu kommt eine variable und schwer zu testende Resistenzlage. Probleme die man bedenken muß. Bei geringer Effizienz wiegen Nebenwirkungen schwer. Die Sulfonamidkomponente des Cotrimoxazol hat eine schwankende komplizierte Pharmakokinetik. Schwere aber seltene Nebenwirkungen sind Anaphylaxie Hautreaktionen Anämie sowie Granulo- und Thrombozytopenie. Häufig sind gastrointestinale und allergische Reaktionen ZNS-Wirkungen (Schwindel Depression Konfusion Kopfschmerz) und reversible Nierentoxizität. Wozu kann man raten? Als Mittel der Wahl bei akuter Bronchitis nannte Vogel Aminopenicilline - einzusetzen allerdings nur in Ausnahmefällen. Bei Exazerbation chronischer Bronchitis empfahl er Cephalosporine vor Aminopenicillinen Makrolide sowie neuere Chinolone als Alternativen ältere Chinolone und Doxycyclin sofern keine massiven Resistenzen bei den in Frage kommenden Erregern zu befürchten sind. (ee) ___MH


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