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May 2024

Menopause ohne Schatten Ob östrogene oder anti-östrogene Effekte das läßt sich steuern Die Ära der Designer-Östrogene hat bereits begonnen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 33/34 S. 51-52. 1998;

Abstract: Fachpresse-Workshop anläßlich der 2. Tagung der Deutschen Menopause Gesellschaft (Veranst.: Lilly). Östrogene haben unbestreitbar viele positive Effekte wenn sie Frauen in der Postmenopause gegeben werden: Sie reduzieren die Wahrscheinlichkeit an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben senken das Risiko für osteoporotische Frakturen schützen möglicherweise sogar vor Alzheimer-Demenz und helfen nicht zuletzt gegen postmenopausale Beschwerden wie Hitzewallungen. Doch es gibt auch unerwünschte Effekte: Das Brustkrebsrisiko steigt leicht an und das Endometriumwachstum wird stimuliert. SERM-Ära hat bereits begonnen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse der letzen Jahre zur Interaktion des weiblichen Geschlechtshormons mit seinem Rezeptor haben es möglich gemacht sogenannte SERMs (Selective Estrogen Receptor Modulators) zu entwickeln. Sie sollen je nach Zielgewebe im Organismus der Frau entweder östrogene oder aber anti-östrogene Eigenschaften entfalten. Die Ära dieser Designer-Östrogene hat bereits begonnen. Mit Raloxifen ist ein SERM bereits in den USA zugelassen. In Deutschlandsoll der Wirkstoff demnächst eingeführt werden. Daß es überhaupt möglich ist Substanzen zu entwickeln die je nach Zielgewebe unterschiedlich also östrogen oder anti-östrogen wirken lernten die Wissenschaftler durch das "Tamoxifen-Paradoxon" wie C.R. Lyttle Wyeth Ayerst Research t Development in Radnor/PA erläuterte. Denn vor einigen Jahren hatte man noch keine Erklärung dafür daß Tamoxifen das therapeutisch bei Brustkrebs-Patientinnen als Östrogen-Rezeptor-Antagonist eingesetzt wird am Knochen genau die gegenteilige Wirkung hat und als Östrogen-Rezeptor-Agonist fungiert - also ebenfalls wie das Hormon selbst den Knochenabbau verlangsamt. "Die Einteilung in Agonisten und Antagonisten war also demnach vom Gewebe- oder Zelltyp abhängig der Mechanismus der Östrogenwirkung konnte nicht in allen Zellen der gleiche sein so Lyttle. Mechanismus ist komplizierter als gedacht. Die Gewebeselektivität läßt sich mit Hilfe neuer Erkenntnisse zur Interaktion von Östrogenen mit ihren Rezeptoren erklären. Das alte einfache Modell, nach dem das Hormon sich am Rezeptor anlagen, diesen aktiviert und der aktivierte Rezeptor dann an die Erbsubstanz DNA bindet und dort die Synthese bestimmter Proteine in Gang setzt, ist inzwischen ad acta gelegt. Die Sache ist viel komplizierter" erklärte Lyttle. Der grundlegende Unterschied zum alten Modell ist daß sich das Östrogen zwar ebenfalls an den Rezeptor anlagen wodurch dieser eine Konformationsänderung durchmacht; dann bilden aber zwei solcher Liganden-Rezeptor-Komplexe ein Dimer und dieses Dimer bindet nicht direkt sondern über einen Adapter - vergleichbar dem Adapter den man an einer Steckdose benutzt - an die Zielregion auf der DNA. ... ___MH


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