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May 2024

Wie steht es um die Algesiologie in Deutschland? Notstand für Schmerzpatienten Schmerzpatienten informieren sich über neue Therapiemöglichkeiten eher in den Medien als beim Arzt

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 10 S. 18-19. 1998;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Psych. H. Göbel Direktor der Klinik für neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerztherapie in Kooperation mit dem Klinikum der Universität Kiel. Die 10. Novelle der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) hat seit dem 1.Februar die Versorgung mit wirksamen Analgetika erheblich vereinfacht. Mit der Schmerzklinik Kiel gibt es seit Beginn dieses Jahres hierzulande erstmals eine Einrichtung (mit neurologisch-verhaltensmedizinischem Schwerpunkt) in der interdisziplinär ausschließlich an chronischen Schmerzen Leidende stationär behandelt werden. Dennoch betrachten Experten Deutschland als algesiologisches Notstandsgebiet. Wie sich hier die Versorgung betroffener Patienten entwickelt hat berichten in diesem Report* Vertreter der mit Schmerztherapie befaßten medizinischen Disziplinen. *) u.a. mit Beiträgen vom Symposium "Schmerztherapie in Deutschland - Status und Perspektiven" Kiel 19.9.1997 (AOK Schleswig-Holstein in Zusammenarb. mit der Klinik für Neurologie der Univ. Kiel) Schmerzpatienten informieren sich über neue Therapiemöglichkeiten eher in den Medien als beim Arzt Schmerzerkrankungen und Schmerztherapie werden hierzulande als "General-Interest-Titel" gehandelt die quer durch die gesamte Medienlandschaft auftauchen. Journalisten sind sich der weiten Verbreitung von Schmerzerkrankungen in der Bevölkerung bewußt: Kopf oder Rückenschmerzen sowie andere Schmerzleiden kennt fast jeder - sie sind alltäglich. Nach Ergebnissen neuer repräsentativer Studien informieren sich die meisten Schmerzpatienten über neue Behandlungsmöglichkeiten nicht in der ärztlichen Praxis sondern in den Medien. Schmerzen sind alltäglich und trivial. Deshalb weist die wissenschaftliche Aufarbeitung und die Entwicklung praktischer Behandlungsansätze noch große Lücken auf. Weit verbreitete Alltagserkrankungen werden oft als banal angesehen und ihre wissenschaftliche Bearbeitung als "Populärwissenschaft" abgetan. Ärztliche Selbstkritik. In der Informationsschrift "BÄK-Intern" der Bundesärztekammer vom 28.11.1997 wird expressis verbis der Notstand in der Schmerztherapie festgestellt: "Deutschland ist in der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen ein Notstandsgebiet. Oftmals werden diese Patienten erst nach langjährigen meist nicht symptomgerechten Behandlungsmaßnahmen einer adäquaten Schmerztherapie zugeführt." Dieses Statement geben nicht Arztkritiker ab sondern die Bundesärztekammer selbst! 70% der Menschen mit fortgeschrittenen Neoplasien leiden unter chronischen Schmerzen - 50 bis 80% von ihnen erfahren keine ausreichende Schmerztherapie. Wesentlich Gründe dafür sind fehlende systematische Ausbildung in Schmerztherapie und der Mangel an palliativ-medizinischen Einrichtungen an großen Kliniken. ... ___MH


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