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May 2024

Unbeabsichtigte Anreize durch Qualitätssicherung: Zu einigen Risiken und Nebenwirkungen von QS und QM im Gesundheitswesen

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 75 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: ISIS: gemeinnütziges Institut für Supervision Institutionsberatung und Sozialforschung DFG-Sfb 186 Frankfurt am Main Qualitätssicherung Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement sind - trotz aller "Total" - Ansprüche - notwendigerweise hoch selektiv: Schon wegen der Zeitknappheit dann wegen Zielambivalenz (March) und Zielkonflikten können nie alle qualitätsrelevanten Eigenschaften gleicherweise gefördert werden. Durch einen methodischen Vergleich von QM-Systemen (Normen und beispielhaften empirischen Umsetzungen) in der Serienproduktion einerseits in persönlichen insbesondere professionalisierten Diensten andererseits wird geklärt wie QS- und QM-Systeme dieses Selektionsproblem lösen und ob diese Lösungen selber Qualität gefährden. Empirische Basis an der Selektionen abgelesen werden können bilden im Rehabilitationsbereich die Reihenfolge in der Standards entwickelt werden und die Schlüsse die aus der Evaluation einzelner rehabilitativer Maßnahmen gezogen werden. In der Serienproduktion wird bekanntlich das Selektionsproblem typischerweise auf "den Kunden" überwälzt: Die Kundschaft definiert in einer Art Pflichtenheft ein Standardprodukt das die Werkvertragsnehmer möglichst gleichförmig gut erzeugen. Die Überwälzung des Selektionsproblems auf "den" Kunden und die Übertragung der dabei entwickelten Errungenschaften auf persönliche soziale Dienste ist weniger trivial als die Normierungs-Institutionen vorgeben: Die Empfänger der Dienste sind an der Erstellung der Leistung beteiligt. In vielen Fällen (Standardbeispiel: Krankenversorgung Gesundheitswesen) können die Konsumenten allein Bedarf und Güte der Leistung nicht genügend beurteilen. Vor allem differieren Management- und professionelle Standards und Standards auf der Ebene von individuellen Arbeitsbündnissen mit einzelnen Klienten. Dokumentationen fallen eher ausnahmsweise als Koppelprodukt bei der Krankenversorgung an. Dadurch kann die Organisation von QS und QM selber unbeabsichtigte Nebenwirkungen für die Wahl rehabilitativer Maßnahmen die interne Organisationsentwicklung und für die Klientenorientierung haben: Leicht meßbare Qualitätsindikatoren dominieren schwer meßbare kurzfristige langfristige organisationsinterne und organisationsexterne. Diese Ergebnisse sprechen nicht gegen QM sondern für eine reflektierte Qualitätssicherung der Qualitätssicherung. ___MH


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