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May 2024

Alters- und geschlechtsspezifische Bewegungsausmaße der Halswirbelsäule

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 3 S.80-87. 1997;

Abstract: P. Schöps1 N. Seichert² M. Schenk1 U. Petri1 E. Senn² 1Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Ludwig-Maximilians-Universität München (Komm. Leiter: Dr. P. Schöps) München ²Rehaklinik Bellikon (Chefarzt: Prof. Dr. E. Senn) Bellikon Schweiz Zusammenfassung: Ziele: Die Studie überprüfte in einem ersten Schritt mittels Interrater-Vergleichs die Tauglichkeit eines neu entwickelten Goniometerverfahrens. In einem zweiten Schritt sollten anhand eines größeren Kollektivs beschwerdefreier Probandlnnen Normwerte für das Bewegungsmaß in den Funktionsebenen gemessen werden um alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede numerisch festhalten zu können. Gegenstand: Primär wurde die Meßmethode an je 20 nach Alter und Geschlecht in gleicher Weise verteilten Probanden und Patienten im Interrater-Verfahren mit fünf unabhängigen Untersuchern evaluiert. Die Patienten litten alle an sog. Halswirbelsäulen-Syndromen. Sekundär wurden vom Untersuchungsleiter allein 220 beschwerdefreie Frauen (n = 115) und Männer (n=105) im Alter zwischen 20 und 78 Jahren untersucht um alters- und geschlechtsspezifische Normwerte der Halswirbelsäulenbeweglichkeit zusammenstellen zu können. Gestaltung: Das neu entwickelte Goniometer besteht aus einem Winkelmesser und einem Kompaß; beide sind auf einer 10 x 10 cm² großen Plexiglasplatte befestigt. Der Proband/Patient hielt die Plexiglasplatte zwischen den Zähnen so daß jede Bewegung der Halswirbelsäule in der Sagittal- Frontal- und Transversalebene durch das Bewegungsausmaß der Okklusionsebene wiedergegeben wurde. Für die Messungen zur Überprüfung der Interrater-Reliabilität wurden die 20 Probanden und die 20 Patienten randomisiert den fünf Ärzten zugeteilt und von diesen im Blindverfahren untersucht. Die 220 beschwerdefreien Personen wurden von ein und demselben Arzt (Studienleiter) vermessen. Die erhaltenen Mittelwerte wurden mit dem allgemeinen t-Test für unverbundene Stichproben auf signifikante Unterschiede getestet; die Übereinstimmung zwischen den fünf Untersuchern wurde mittels Kreuzkorrelation überprüft. Ergebnisse: Das mittlere Bewegungsausmaß der Patienten war für alle Richtungen signifikant kleiner als das der Probanden (p <-0 01 bis p <-0 001 ). Zwischen den fünf Untersuchern fand sich sowohl bei den Probanden als auch bei den Patienten eine gute (0 6 < r <- 0 8) bis sehr gute (r < 0 8) Übereinstimmung die immer signifikant oberhalb der zufällig erwarteten lag (p <- 0 01 bis p <- 0 001 ). Mit zunehmendem Lebensalter nahm bei den 220 beschwerdefreien Frauen und Männern das zervikale Bewegungsausmaß gleichermaßen signifikant ab. In den Dekaden zwischen den 20-29jährigen und den 60-69jährigen bzw. über 70jährigen bestanden für alle Bewegungsrichtungen hochsignifikante Unterschiede (p <- 0 001 ). Die Frauen verfügten über eine insgesamt größere Beweglichkeit als die Männer wobei die Unterschiede für die Flexion/Extension und Rechts-/Linksrotation signifikant waren nicht aber für die Rechts-Linkslateroflexion. Schlußfolgerungen: Das entwickelte Meßverfahren zur Bestimmung der Halswirbelsäulenbeweglichkeit ist einfach und zuverlässig. Es verfügt über eine gute Interrater-Übereinstimmung und hohe Akzeptanz sowohl bei den untersuchten Personen als auch bei den Untersuchern. Aufgrund der deutlichen Abhängigkeit der Meßwerte von Alter und Geschlecht sollten für die Diagnostik und Verlaufsbeobachtung zervikaler Funktionseinbußen ausschließlich alters- und geschlechtsspezifische Normwerte verwendet werden.

Keyword(s): Halswirbelsäule - Bewegungsausmaß - Normwerte der Halswirbelsäulenbeweglichkeit - Alters- und geschlechtsabhängige Unterschiede


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