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May 2024

Defizite der Muskelkraft bei Patientinnen mit Osteoporose und Schenkelhalsfrakturen - Ursache oder Folge der Erkrankungen? - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.184. 1997;

Abstract: H. Riedel Heinrich-Mann-Klinik Rehabilitationsklinik für Orthopädie/Osteologie/Sportmedizin Bad Liebenstein Eine funktionsfähige Muskulatur ist für die Stabilisierung der Wirbelsäule insbesondere auch zur Verhinderung von Fehlstellungen (Kyphose) aber auch im Falle der hüftumgebenden Muskulatur für eine wirksame Sturzprophylaxe und Prävention von SHF (Runge/Rehfeld 1996) wichtig. In einer Studie verglichen wir die isometrische Kraft der Rücken- und Bauchmuskulatur sowie der Hüftbeuger bei Patientinnen mit Osteoporose gegenüber Probanden ohne Osteoporose wobei die Einteilung in die Gruppen nach ausführlichen Voruntersuchungen (Osteodensitometrie Ultraschall Labor klinischer Untersuchung) erfolgte. Die mittels isokinetischem Gerät (Kintrex 1000) nach einer standardisierten Methode gemessene isometrische Kraft lag in der Gruppe Osteoporose (mittl. Alter: 54 1 Jahre) mit 66 3 ± 22 2 Nm (Bauchmuskulatur) 162 4 ± 69 4 Nm (Rückenmuskulatur) und 65 4 ± 14 4 Nm (Hüftbeuger) um durchschnittlich 24% niedriger als bei den Probanden ohne Erkrankung in der vergleichbaren Altersgruppe. Da keine Patientinnen mit akuten osteoporosebedingten Schmerzen und/oder mit frischen Wirbelkörperfrakturen hinsichtlich der Kraftfähigkeiten untersucht wurden können wesentliche eine Kraftminderung verursachende Faktoren ausgeschlossen werden. In einer weiteren Studie verglichen wir die isokinetischen Kraftmaxima (bei 60°/180°/s) bei Pat. mit Schenkelhalsfrakturen (SHF) und Versorgung durch DHS/-Nagel/TEP (Gruppe SHF) im Vergleich zu Patienten mit Hüft-TEP wegen Coxarthrose (Gruppe TEP). Bei bisher insgesamt 70 Patienten vergleichbaren Alters (62 2/63 3 J.) zeigen die Patienten der Gruppe SHF im Vergleich zur Gruppe TEP (Kraftmaxima= 100%) deutliche Kraftdefizite von 67% (Kniestrecker operierte Seite) von 66% (Knieflexoren operierte Seite) 70% (Knieextensoren nicht operierte Seite) und 72% (Knieflexoren nicht operierte Seite). Auffällig sind sowohl in der Gruppe der Patientinnen mit Osteoporose die deutlich niedrigeren Kraftmaxima der Bauch- und Rückenmuskulatur und der Hüftbeuger als auch in der Gruppe der Patientinnen mit einer SHF die geringeren Kraftwerte der Extensoren und Flexoren der sog. gesunden (und auch der operierten) Extremitätenseite. Ob die geringeren Kraftfähigkeiten einen direkten Einfluß auf die Entwicklung der Krankheit (mangelnde Aktivität/fehlende Muskelzugspannung u.a.) oder die zu Frakturen führenden Stürze (erhöhtes Sturzrisiko/Inaktivität) haben soll nachfolgend diskutiert werden. Es ist davon auszugehen daß die verminderten Kraftfähigkeiten bei der Osteoporose zur Verstärkung der Kyphosierung und der Fehlstatik beitragen und andererseits durch ein gezieltes Training der Muskulatur sowohl ein therapeutischer Nutzen für den Knochenaufbau als auch eine Verbesserung der Haltung und der Koordination bzw. eine Verminderung der Sturzhäufigkeit resultieren können. Die Muskelkraftdiagnostik mittels Isokinetik ist eine geeignete Möglichkeit im Sinne der Qualitätssicherung um die Effekte der Bewegungstherapie oder der medizinischen Trainingstherapie zu objektivieren und stellt zusätzlich ein diagnostisches Kriterium für die Einschätzung der individuellen Belastbarkeit und des muskulären Status dar.

Keyword(s): Muskelkraft Osteoporose Schenkelhalsfraktur


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