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May 2024

Hämodilutionstherapie zerebraler Ischämien Eine Bewertung und Standortbestimmung

Journal/Book: MMW - Nr. 26/ 1990; S. 415/ 23 - 417/ 25; (132. Jg.). 1990;

Abstract: Dr. med. A. Rolfs Neurologische Klinik im Klinikum Steglitz der FU Berlin Die Hämodilution (Hd) ist bei akuten zerebralen Ischämien in Deutschland ein weit verbreitetes Therapieregime. Als Begründungen werden rheologische Vorteile die unter Hd zu beobachtende Erhöhung der zerebralen Durchblutung [4 7 9] und die im Experiment gefundene kleinere Infarktgröße im Vergleich zu nicht-hämodilutierten Tieren [21 30 31 35] angeführt. Andererseits gibt es bislang keine mit ausreichender Patientenzahl durchgeführte Studie die eine Verbesserung der Prognose bei Schlaganfall-Patienten durch die Hd belegt; im Gegenteil es mehren sich Hinweise auf schädigende Effekte und ungünstigere Verläufe bei derart behandelten Patienten. Pathophysiologische Überlegungen Die Durchblutungsgröße des Gehirns wird bei ausreichendem zerebralem Perfusionsdruck im wesentlichen vom zerebralen Sauerstoff- und Nährstoffbedarf d. h. von metabolischen Parametern bestimmt. Die Regulierung der Durchblutung erfolgt dabei vor allem über eine Gefäßerweiterung. Die Fließeigenschaften des Blutes sind für die Regulation der Hirndurchblutung nur von untergeordneter Bedeutung. So konnten z. B. Brown u. Marshall [2] beim Hyperviskositätssyndrom zeigen daß nach Plasmaaustausch die Hirndurchblutungsgröße nicht von der Plasma- und Gesamtblutviskosität sondern im wesentlichen vom zerebralen Sauerstoffangebot abhing. Nur unter Bedingungen der zerebralen Mangeldurchblutung dürfte den Fließeigenschaften des Blutes - vor allem in der Mikrozirkulation - eine größere Bedeutung für die Perfusion des Gewebes zukommen. Diese Fließeigenschaften hängen im wesentlichen von folgenden Faktoren ab: Hämotokrit (HK) Plasmaviskosität Erythrozytenaggregation Erythrozytendeformierbarkeit Leukozytenzahl und -funktionszustand. Der HK-Wert bestimmt im wesentlichen die Gesamtblutviskosität; er determiniert gleichzeitig entscheidend die Sauerstoffkapazität des Blutes. Erythrozytenaggregation und -deformierbarkeit bedingen die Erhöhung der Blutviskosität bei Senkung der Schubspannung oder des Schergrades. Plasmaproteine wie Fibrinogen und Alpha-2-Makroglobulin steigern die Aggregationsneigung und erhöhen die Viskosität besonders bei niedrigen Schergraden während die durch Membranversteifung oder Änderung des Oberflächen-/Volumenverhältnisses hervorgerufene Abnahme der Erythrozytendeformierbarkeit bei allen Schergraden wirksam wird. Die Abnahme des zerebralen Blutflusses unter einen kritischen Grenzwert von etwa 0 15 bis 0 20 ml/g/min beendet die neuronale Aktivität (Unterschreitung der sog. Funktionsstoffwechselschwelle). Das derart mangelversorgte Hirnareal kann jedoch seine Struktur über längere Zeiträume erhalten. ... Schm

Keyword(s): E2 - C10 C14 Hämodilution - zeberale Ischämie Schlaganfall


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