Kopfschmerzen bei Kindern werden häufiger Therapie in drei Stufen

Journal/Book: MMW-Fortschr.Med. 2001; Nr. 15 (143.Jg.): S. 32/ 338 - 35/ 341. 2001;

Abstract: Dr. med. Raymond Pothmann Leitender Arzt Neuropädiatrisches Zentrum und Schmerzambulanz Oberhausen Immer häufiger werden Kinder von Kopfschmerzen geplagt. Diagnostisch steht eine ausführliche Schmerzanamnese von Kindern und Eltern im Vordergrund. Eine Behandlung ist bei etwa 20% der Betroffenen erforderlich. Dass bei der empfohlenen Stufentherapie nicht nur Medikamente infrage kommen lesen Sie im folgenden Beitrag. Akute insbesondere symptomatische kindliche Kopfschmerzen stellen in der kinderärztlichen Praxis keine besonderen diagnostischen und therapeutischen Probleme dar. Schwierigkeiten bereitet oft jedoch die Abgrenzung idiopathischer Kopfschmerzformen. In der Langzeitperspektive ist dabei zu berücksichtigen dass z. B. die Migräne nach Erstmanifestation im Kindesalter in 50% der Fälle auch im Erwachsenenalter weiterbesteht [1]. Familiäre Belastung unkontrollierte Selbstmedikation und Chronifizierung bedingen ein erhöhtes Risiko für Schmerzmittelmissbrauch medikamentös induzierte Dauerkopfschmerzen und analgetikabedingte Komplikationen. Rezidivierende bzw. chronische Kopfschmerzen müssen deshalb auch schon im Kindesalter frühzeitig und wirksam behandelt werden. Schon im Vorschulalter kennen Kinder Kopfschmerzen Die Häufigkeit von Kopfschmerzen bei Kindern hat in den letzten Jahrzehnten in den Industrieländern deutlich zugenommen. Schon im Vorschulalter kennen 10-20% der Kinder Kopfschmerzen. Kopfschmerzerfahren sind in Deutschland am Ende der Grundschulzeit vier Fünftel aller Schulkinder (Lebensprävalenz). Bei ca. 60% handelt es sich um Spannungskopfschmerzen und bei 12% um Migräne. Etwa 30% der kindlichen Kopfschmerzen entziehen sich (noch) einer eindeutigen Klassifizierung. Unterschiede in der Erstmanifestation - speziell der Migräne - zwischen Jungen und Mädchen spielen keine wesentliche Rolle [3]. Ausschlaggebend für die Therapiebedürftigkeit ist der mit den Kopfschmerzen verbundene Leidensdruck der bei ca. 20% der betroffenen Kinder insbesondere dann angenommen werden kann wenn die Kopfschmerzen sehr häufig auftreten stark sind bzw. lang anhalten zu wiederholtem Schulausfall und regelmäßiger Schmerzmitteleinnahme führen. ... hf

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