Wenn Hypertonie die kleinen Gefäße schädigt A- II -Antagonist korrigiert Schäden Betablocker nicht

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 9 (143.Jg.): S. 55. 2001;

Abstract: Bei leichter bis mittelschwerer Hypertonie korrigiert eine Losartan-Behandlung die endotheliale Dysfunktion und verbessert die Gefäßarchitektur. Trotz ebenso wirksamer Blutdrucksenkung wurden diese Effekte unter dem Betablocker Atenolol nicht beobachtet. Forscher werten dies als möglichen Hinweis für eine günstigere Prognose unter dem A-II-Antagonisten. Der Blockade neurohumoraler Systeme kommt heute in der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entscheidende Bedeutung zu. Sowohl die Betablocker als auch die Inhibitoren von Angiotensin II verbessern etwa bei Herzinsuffizienz die Prognose entscheidend. Auf der Ebene der Gefäßwand zeigen Betablocker und A-II-Antagonisten jedoch unterschiedliche Effekte: Letztere wirken endothelialen Funktionsstörungen entgegen Betablocker tun dies nicht. Diese bisher nur experimentell erhobenen Befunde vollzog der kanadische Hypertonie-Forscher Prof. Ernesto Schiffrin von der Universität Montreal nun erstmals in einer Studie am Menschen nach. 28 Patienten nahmen daran teil neun nahmen ein Jahr Atenolol ein zehn Losartan neun weitere dienten als Kontrollen. Die Gefäßwand zeigt den Unterschied Die Erkenntnis wurde auch in dieser Studie unter der Gürtellinie gesucht. Denn die Patienten wurden vor und nach der Behandlung am großen Gesäßmuskel biopsiert um dort die kleinen Widerstandsgefäße untersuchen zu können. Es zeigte sich dass eine einjährige Losartan-Behandlung der bei Hypertonikern üblichen Gefäßhypertrophie entgegenwirkt erkennbar an einer Abnahme des Verhältnis von Mediawandstärke zu Gefäßlumen (Abb. 1). Gleichzeitig wurde die endothelabhängige Gefäßerweiterung normalisiert. Weder der funktionelle noch der strukturelle Effekt wurde in der Atenololgruppe beobachtet. Das gefäßprotektive Potenzial von Losartan könnte sich nach Ansicht von Schiffrin durchaus in eine Reduktion von klinischen Komplikationen bei Hochdruckpatienten übersetzen lassen. hf

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