Patient mit Dyspnoe und Thoraxschmerz Zu selten wird ein Cor pulmonale vermutet |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 7 (143.Jg.): S. 16. 2001;
Abstract: Dr. med. Karin Kreutzberg Jede unklare Dyspnoe sollte an ein chronisches Cor pulmonale denken lassen. Diese Erkrankung fristet zu Unrecht ein Schattendasein ist sie doch das dritthäufigste kardiologische Leiden. Die neuesten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten wurden auf einer Fortbildungsveranstaltung vorgestellt. Beim chronischen Cor pulmonale besteht eine Rechtsherzinsuffizienz infolge einer übermäßigen Druckbelastung im kleinen Kreislauf der durch primär die Lunge betreffende Erkrankungen hervorgerufen wird. Die häufigste Ursache besteht in einer chronisch obstruktiven Bronchitis 40-50% der Patienten mit einer solchen Erkrankung entwickeln ein chronisches Cor pulmonale. Ferner können Lungenemphysem Thoraxdeformitäten oder Pleuraschwarte pulmonale Gefäßerkrankungen wie eine primär pulmonale Hypertonie oder eine obstruktive Schlafapnoe zum chronischen Cor pulmonale führen rief Prof. Heinrich Worth Fürth in Erinnerung. Dem dramatischen Bild eines akuten Cor pulmonale liegt meist eine Lungenembolie zugrunde. Echo erspart den Herzkatheter Ein chronisches Cor pulmonale wird so selten diagnostiziert weil die Patienten unspezifische Symptome zeigen wie Dyspnoe Synkopen Thoraxschmerzen oder plötzlich kollabieren. Auch die klinischen Befunde z. B. zentrale Zyanose präkordiale Pulsationen betonter Pulmonalklappenschluss oder tachykarde Rhythmusstörungen weisen nicht unbedingt den richtigen Weg. Hilfreicher kann die Anamnese sein. So drängt sich bei bettlägrigen immobilen Patienten oder Zustand nach Operationen der Verdacht auf ein Cor pulmonale schon eher auf. EKG und Röntgenbilder helfen nicht viel weiter. Sie sind wenig sensitiv und lassen sich oft nicht eindeutig interpretieren. Die Echokardiographie hat dagegen das diagnostische Arsenal bereichert. Oft kann dadurch auf den Goldstandard Herzkatheter verzichtet werden. So ist beim chronischen Cor pulmonale im 2D-Echo die rechtsventrikuläre Hypertrophie mit Dilatation gut zu erkennen Hinzu kommt noch als charakteristisches Zeichen eine paradoxe Septumbeweglichkeit. Sauerstofftherapie: nur für hochmotivierte Patienten ... hf
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