Nierenarterienstenose: Wann ist ein Eingriff sinnvoll ?

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr.16 (143.Jg.): S. 22. 2001;

Abstract: Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Geschäftsführender Schriftleiter MMW-Fortschritte der Medizin Ein renaler Widerstandsindex von mindestens 80 erlaubt eine zuverlässige Identifikation von Patienten mit Nierenarterienstenose die von einer Angioplastie oder Operation keinen Nutzen hinsichtlich Nierenfunktion Blutdruck oder Überleben der Niere haben. Bei Patienten mit Hypertonie und Nierenarterienstenose steht man oft in einem Dilemma. Der Blutdruck lässt sich mit Antihypertensiva meist ausreichend einstellen. Gleichzeitig weiß man nicht ob ein interventioneller Eingriff den Blutdruck bessern wird und ob die Patienten hinsichtlich der Nierenfunktion von diesem Eingriff tatsächlich profitieren. Nun hat man fast 6000 Patienten mit Hypertonie und dokumentierter Nierenarterienstenose mit der Farbdopplersonographie untersucht und den Widerstandsindex nach der Formel [1-(enddiastolische Geschwindigkeit geteilt durch maximale systolische Geschwindigkeit)] x 100 bestimmt. 138 Patienten mit ein- oder beidseitiger Nierenarterienstenose über 50% unterzogen sich einer Angioplastie oder Operation bei 131 verlief der Eingriff technisch erfolgreich. Diese Patienten wurden in regelmäßigen Abständen über einen medianen Zeitraum von 32 ± 21 Monate hinweg nachuntersucht. Unter den 35 Patienten mit einem Widerstandsindex von mindestens 80 vor der Revaskularisation ging der arterielle Mitteldruck bei 34 (97%) um weniger als 10 mmHg zurück. Bei 28 Patienten (80%) nahm die Nierenfunktion deutlich ab 16 Patienten (46%) wurden dialysepflichtig und zehn verstarben im Nachbeobachtungszeitraum. Unter 96 Patienten mit einem Widerstandsindex von unter 80 kam es bei fast allen Patienten mit Ausnahme von sechs zu einer Abnahme des mittleren arteriellen Drucks um mindestens 10% die Nierenfunktion verschlechterte sich nur bei drei und lediglich drei verstarben. Kommentar Der renale Widerstandsindex in der Dopplersonographie wird somit zur diskriminierenden Untersuchung ob man einem Patienten eine Angioplastie oder Chirurgie empfehlen soll oder nicht. ... hf

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