Phyto für das Leiden vor den Tagen |
Journal/Book: MMW-Fortschr.Med. 2001; Nr.16 (143.Jg.): S. 19. 2001;
Abstract: Prof. Dr. med. H.S. Füeßl Geschäftsführender Schriftleiter MMW-Fortschritte der Medizin Ein Trockenextrakt der Keuschlammfrucht (Agnus castus) verhindert bei guter Verträglichkeit viele Beschwerden des prämenstruellen Syndroms. In einem randomisierten doppelblinden und plazebokontrollierten Parallelgruppenvergleich über drei Menstruationszyklen wurden 170 Frauen im Durchschnittsalter von 36 Jahren mit einem Trockenextrakt von Agnus castus bzw. Plazebo behandelt. Alle Frauen hatten entsprechend den DSM-III-R-Kriterien die Diagnose eines prämenstruellen Syndroms bekommen. Frauen mit anderweitiger Medikation oder Psychotherapie waren ausgenommen. Die Evaluation der Beschwerden erfolgte anhand einer visuellen Analogskala. Unter der intensiven Betreuung besserten sich die Beschwerden des prämenstruellen Syndroms erwartungsgemäß bei allen Frauen. Allerdings war der Grad der Besserung für die wichtigsten Kriterien wie Reizbarkeit Stimmungsschwankungen Ärger Kopfschmerzen und Spannungsgefühl in den Brüsten unter dem Keuschlammextrakt signifikant größer als unter Plazebo. Die Ansprechraten lagen mit 52% für Verum und 24% für Plazebo ebenfalls auf unterschiedlichem Niveau. Über die Hälfte der Frauen erlebte eine mindestens 50%ige Besserung ihrer Symptome. Kommentar Keuschlammfrüchte enthalten eine Mischung aus Iriduiden und Flavonoiden und Verbindungen die in ihrer Struktur den Sexualhormonen sehr ähnlich sind. Die Pflanze wird traditionell für die Behandlung des prämenstruellen Syndroms verwendet wenngleich systematische Untersuchungen über ihren Effekt bislang fehlen. Bei Patientinnen die es gern pflanzlich hätten lohnt sich ein Versuch allemal. hf
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