Weinblätter sollen Venen stützen |
Journal/Book: MMW-Fortschr.Med. 2001; Nr. 10 (143.Jg.): S. 15. 2001;
Abstract: Prof. Dr. med. E. Ernst Komplementärmedizin University of Exeter/UK Die Symptome einer milden chronisch venösen Insuffizienz besserten sich unter der Einnahme eines Weinblätterextrakts. In einer randomisierten und doppelblinden Multizenterstudie wurde geprüft ob ein Extrakt aus Weinblättern (Antistax(r)) eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI) günstig beeinflusst. 219 Patienten mit CVI im Stadium I oder II wurden zwölf Wochen lang entweder mit Plazebo oder mit 360 oder 720 mg des Extrakts behandelt. Unter Verum besserten sich sowohl die objektiven Zeichen der CVI (bestimmt mittels Volumenmessung des Unterschenkels) als auch die subjektiven Symptome (erfasst mit einer visuellen Analogskala). Dagegen kam es unter Plazebo zu einer mäßigen Volumenzunahme. Die Patienten empfanden zwar eine Linderung der Symptome bei Therapieende war sie jedoch deutlich geringer als in den Gruppen mit aktiver Behandlung. Die Unterschiede zwischen den Gruppen waren nicht nur statistisch signifikant sondern auch klinisch relevant. Dabei war die höhere Dosis mit deutlicheren Effekten assoziiert. Nach Beendigung der Verumgabe waren die klinischen Effekte schnell rückläufig; nur die höhere Dosis zeigte zwei Wochen nach Therapieende noch geringe positive Wirkungen. Die Verträglichkeit des Phytotherapeutikums wurde mit gut beurteilt. Kommentar Bei der CVI ist die Kompressionstherapie das A und 0. Leider wird sie aber von vielen Patienten nicht angenommen. Eine medikamentöse Therapie hat daher einen potenziell hohen Stellenwert und die hier vorgestellten Daten sind viel versprechend. Trotzdem bedürfen die Ergebnisse einer unabhängigen Replikation ehe sie allgemein akzeptierbar sind. hf
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