Zufallsbefunde vergrößerte Lymphknoten Leukozytose Leukopenie Infekt oder Krebs ?

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 7 (143.Jg:): S. 29/ 100. 2001;

Abstract: Prof. Dr. med. U. Bruntsch Medizinische Klinik 5 Institut für Medizinische Onkologie und Hämatologie Klinikum Nürnberg Nord Differenzialdiagnostische Entscheidungen in der ärztlichen Praxis stehen im Mittelpunkt dieses Schwerpunkts zur Praktischen Onkologie. Dabei gehören die Leukozytose und die unklare Lymphknotenvergrößerung zu den sehr häufigen Befunden; eine unerwartete Leukopenie wird dagegen seltener beobachtet. Bei den beiden ersten Befunden führt wohl gerade ihre Häufigkeit oftmals dazu dass die wenigen Patienten bei denen sie Leitsymptom einer schweren Erkrankung sind zunächst nicht erkannt werden. Auch eine Lymphknotenvergrößerung bei einem malignen Lymphom ist zunächst nicht ausgeprägt. Jeden zervikalen Lymphknoten über 1 cm Durchmesser operativ zu entfernen würde dazu führen dass ein Großteil der Menschheit schon im Jugendalter leicht entstellt würde. Ein Patient in gutem Allgemeinzustand mit unklaren Lymphknotenvergrößerungen kann ohne Gefahr in zwei bis drei Wochen wieder einbestellt werden. Wie Sie bei gestörtem Allgemeinbefinden und eindeutig pathologischen Tastbefunden vorgehen hat J. Schröder zusammengefasst. Der Beitrag bietet eine gute Übersicht über mögliche Ursachen und einen Leitfaden zur Stufendiagnostik (ab S. 30). Jede Leukozytose die nicht offenkundig durch eine akute Infektion verursacht ist muss rasch abgeklärt werden. Die wichtigste Maßnahme neben der körperlichen Untersuchung und der Anamnese ist hier das Differenzialblutbild - im Zweifelsfall ergänzt durch die manuelle Auswertung durch Geschulte (s. Beitrag von S. Fürst ab S. 33). Durch einen Blick auf weitere Blutparameter (Hämoglobin Thrombozyten) wird man auch die akute Leukämie nicht übersehen als deren Folge z. B. eine akute Infektion aufgetreten ist. Unklare Leukopenien verlangen immer eine rasche Klärung. Eine Übersicht über mögliche Ursachen findet sich im Beitrag von M. Meisner (ab S. 37). ... hf

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