Chronischer Alkoholmissbrauch Benfotiamin bei Alkoholschäden ein Muss |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 16 (143.Jg.): S. 53. 2001;
Abstract: Ute Ayazpoor Alkoholmissbrauch ist neben dem Rauchen der wichtigste Einzelfaktor für die Entstehung chronischer Krankheiten im Bereich der allgemeinen und inneren Medizin. "Schädlicher" Alkoholkonsum ist in allen Bevölkerungsschichten zu finden epidemiologischen Untersuchungen zufolge tritt die Alkoholproblematik gehäuft bei Freiberuflern Unternehmern Akademikern aber auch bei Männern in ungelernten Berufen auf. Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit betreiben 13% der Erwachsenen in Deutschland schädlichen Alkoholkonsum. Somatische Frühzeichen eines chronisch zu hohen Alkoholkonsums sind u. a. Tremor verstärktes Schwitzen Druck- und Völlegefühl. Zu den psychischen Frühzeichen gehören neben Gedächtnis- Konzentrations- und Schlafstörungen auch Persönlichkeitsveränderungen. 3% der Deutschen müssen aufgrund alkoholinduzierter Erkrankungen behandelt werden berichtete Prof. J.-Christian Bode Stuttgart. Häufigste neurologische Folgeerkrankung ist die alkoholische PoIyneuropathie die auf einen gravierenden Mangel an neurotropen Vitaminen allen voran Vitamin B1 aber auch B6 und B12 zurückzuführen ist. Sie entsteht durch direkte zelltoxische Wirkungen des Alkohols und mittelbare alkoholbedingte Störungen des Nervenstoffwechsels und wird verstärkt durch eine einseitige kohlenhydratreiche Ernährung. Charakteristische Symptome sind neuralgiforme Schmerzattacken und distal an den Beinen betonte Sensibilitätsstörungen ein abgeschwächter oder fehlender Achillessehnenreflex und ein eingeschränktes Vibrationsempfinden an den Zehen. Hinzu kommen motorische Beeinträchtigungen z. B. Gangunsicherheit und Paresen. Voraussetzung für eine kausale Behandlung ist völlige Alkoholkarenz sagte Prof. H. Woelk Gießen. Die Symptome der Nervenschädigung können durch Substitution von Vitamin B1 (Thiamin) insbesondere in Form des gut oral resorbierbaren und bioverfügbaren Thiamin-Pro-Drugs Benfotiamin (milgamma(r) mono 150) gebessert werden das zudem Schmerz lindernde und regenerierende Effekte hat. hf
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