Prognose der Koronarpatienten bessern Medikament schlägt dilatierende Kardiologen |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 40/ 2000; S. 14; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Bernhard Wiedemann Kein Zweifel: Die interventionellen Kardiologen verrichten mit ihren Kathetern Stents und Ballons ein gutes Werk: Sie befreien ihre Patienten von der pektanginösen Symptomatik. Die Prognose bessern sie damit aber nicht unbedingt - das schafft man viel besser mit gesunder Lebensweise ein bisschen Sport und mit Medikamenten. Erstaunlicherweise auch mit ACE-Hemmern: Von ihnen weiß man inzwischen dass sie nicht nur den Blutdruck senken sondern in höheren Dosen zur Stabilisierung der gefährlichen instabilen Gefäßplaques beitragen. Hochgradige Stenosen quälen den Patienten mit einer Angina pectoris und deswegen wird er meist zum interventionellen Kardiologen geschickt. Der weitet das verengte Gefäß mit seinen Kathetern Ballons oder Fräsen dann auf hält es mit einem Stent offen und bessert damit ziemlich zuverlässig die Symptome - aber nicht immer auch die Prognose. Denn nur die Dilatation einer proximalen RIVA-Stenose verschafft dem Patienten nachweislich eine bessere Prognose räumte der Frankfurter Kardiologe Professor Andreas Michael Zeiher ein. Bei allen anderen aufgedehnten Konorarstenosen ändern die interventionellen Kardiologen nichts an der Prognose. Gefahr durch flache Plaques Einer der Gründe für diesen geringen Einfluss auf die Prognose: Weit gefährlicher als die dicken Plaques und die hochgradigen Stenosen sind die vielen flachen Plaques die zwar die Hämodynamik kaum beeinflussen keine Symptome verursachen und im Angiogramm auch kaum auffallen dafür aber viel öfter zu Herzinfarkten oder zum plötzlichen Herztod führen. Dass diese kleinen unauffälligen Plaques so fatale Folgen haben können liegt an ihrer Struktur erklärte Prof. Zeiher. Vor allem wenn sie einen fettreichen Kern mit vielen Makrophagen und eine dünne Decke besitzen reißen sie bei entzündlichen Veränderungen oder bei Blutdruckspitzen leicht auf und spucken ihre Fettschmiere ins Gefäßlumen. ... hf
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