Kassenärztliche Verordnung von Sildenafil Welche sexualmedizinische Basisqualifikation ist zu fordern? |
Journal/Book: Fortschritte der Medizin Originalien 2000; Nr. IV (118 Jg.): S. 173 - 179. 2000;
Abstract: Dr. med. Dipl.-Psych. R. Vauth Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Freiburg. Prescription for Sildenafil by General Practitioners. Which Basic Sexual Medicine Qualification is Required? ZUSAMMENFASSUNG Die Zulassung von Sildenafil (Viagra(r)) durch die Kommission der Europäischen Gemeinschaft und die Bindung der Applikation an ärztliche Verordnung führt für den hausärztlichen Versorgungsbereich zur Notwendigkeit das individuelle Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Sildenafil-Verordnung für den einzelnen Patienten abschätzen zu können. Neben einer präzisen organmedizinischen Differenzialdiagnostik und der Abwägung von Vor- und Nachteilen somatischer Behandlungsstrategien fordert dies vom Hausarzt die Fähigkeit die Rolle von Sildenafil bei der Unterbrechung respektive Aufrechterhaltung funktioneller Teufelskreise von Erektionsstörungen kritisch abzuwägen. Die Teilkompetenzen die der Hausarzt hierzu besitzen muss bestehen in der Erarbeitung eines individuellen funktionellen Bedingungsmodells für die Erektionsstörung des einzelnen Patienten und die Durchführung eines gestuften Beratungsmodells das sich am PLISSIT-Konzept orientiert. Produkt des Beratungsprozesses soll dabei ein kognitiv verständliches und emotional akzeptables Modell über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Erektionsstörungen sein das zur Grundlage gemeinsamer Therapiezielplanung zwischen Arzt und Patient werden kann. Ein solches Vorgehen erfordert die Ausbildung spezifischer sexualtherapeutischer Basiskompetenz durch den Hausarzt die im Rahmen eines störungsübergreifenden Weiterbildungskonzeptes der Grundversorgung bei psychischen und psychosomatischen Störungen (Minimalforderung) oder aber durch die Absolvierung sexualmedizinischer Curricula (Maximalforderung) erworben werden kann. Summary: The role of sildenafil in the treatment of erectile dysfunction is discussed. Especially in primary care there is a necessity to weigh the individual cost-benefit-ratio. Functional analysis of erectile dysfunction exclusion of psychiatric and organic comorbidity identification of sexual deviance and couple counceling about the advantages and disadvantages of sildenafil prescription are the core prerequisites of sildenafil application in primary care. The counceling model of PLISSIT is proposed as a guideline for counceling process. Current approaches of education for general practitioners are reviewed and the integration in a recently developed training for management of psychiatry and psychosomatic illness in general medical settings is proposed. Finally open questions for research and quality management are discussed. Keywords: Prescription for sildenafil - basic sexual medicine qualification/counceling hf
Keyword(s): Sildenafil-Verordnung - sexualmedizinische Basisqualifikation/Beratung
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