Naturlatexallergie Symptomatik Risikogruppen Prävention |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 28-29/ 2000; S. 591/ 41 - 594/ 44; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Dagmar Simon Deutsche Klinik für Dermatologie und Allergie Alexanderhausklinik Davos Klinische Symptomatik der Naturlatexallergie Nach Exposition zu Naturgummilatex (Naturlatex) werden Allergien vom Soforttyp am häufigsten beobachtet. Sie manifestieren sich als ? Kontakturtikaria ? Rhinitis ? Konjunktivitis oder ? Bronchospasmus können aber auch zu schweren Reaktionen wie ? einer generalisierten Urtikaria oder ? einem anaphylaktischen Schock führen. Diese Typ-I-Allergien sind durch Antikörper vom IgE-Typ die gegen verschiedene Proteine im Naturlatex gerichtet sind vermittelt. Die nach einer Sensibilisierung des Organismus mit Naturlatex gebildeten IgE-Antikörper werden auf der Oberfläche von Mastzellen gebunden. Bei erneutem Latexkontakt bindet sich das Antigen an die IgE-Antikörper und initiiert die Ausschüttung von Mediatoren aus den Mastzellen u. a. von Histamin. Die Exposition zu Naturlatex kann erfolgen über ? die Haut ? Schleimhäute oder ? parenteral durch direkten Kontakt oder über Aerosole (Einatmen von Naturlatexpartikeln in der Luft). Obwohl schwere systemische Reaktionen nach Naturlatexexposition über die Haut beschrieben worden sind besteht bei direkter Exposition zu den Schleimhäuten oder parenteral das größte Risiko einer anaphylaktischen Reaktion. In der Literatur sind auch einige Fälle einer isolierten Spättypreaktion oder Airborne-contact-Dermatitis auf Naturlatex mit der klinischen Manifestation eines Ekzems beschrieben worden bzw. kombinierte Sofort- und Spättypreaktionen. Kontaktekzeme bei Typ-IV-Allergien gegen weitere Gummiinhaltsstoffe vor allem Mercaptobenzothiazole und Tetramethylthiuram treten relativ häufig auf. Vorkommen von Naturlatex Naturlatex (Naturkautschuk cis-1 4-Polyisoprene) ist ein Pflanzenprodukt das seit Mitte des 19. Jahrhunderts für die Herstellung von Gummi genutzt wird. Es wird aus der Latexmilch des Gummibaums Hevea brasiliensis gewonnen welche heute Ausgangsprodukt für über 99% des Naturkautschuks ist. Große Plantagen von Hevea brasiliensis befinden sich in Afrika und Südasien. Um nach der Gewinnung der Latexmilch eine Autokoagulation sowie die bakterielle Kontamination und Zersetzung zu verhindern wird Ammoniak zugegeben. Naturlatexkonzentrate enthalten bis 1 6% Ammoniak. Bei niedrigeren Ammoniakkonzentrationen ist der Zusatz weiterer Konservierungsmittel erforderlich. Durch späteres Zentrifugieren Aufrahmen oder Eindämpfen werden Konzentrate mit einem Naturkautschukgehalt von 60% und mehr erreicht. ... ab
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