Neue Richtlinien zur Reanimation Mund-zu-Mund-Beatmung und 100 Kompressionen pro Minute |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 35/ 2000; S. 662/ 30 - 663/ 31; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Prof. Dr. med. P. Sefrin Klinik für Anaesthesiologie der Universität Würzburg Sektion für präklinische Notfallmedizin Favorisieren der Mund-zu-Mund-Beatmung geänderte Druckpunktlokalisation und höhere Frequenzen bei der Herzmassage: Das sind die wichtigsten Neuerungen in den Reanimationsrichtlinien der Bundesärztekammer. Näheres zu den geänderten Empfehlungen lesen Sie im folgenden Beitrag. Die Bundesärztekammer hat durch den von ihr getragenen Deutschen Beirat für erste Hilfe und Wiederbelebung in diesem Jahr neue Empfehlungen herausgegeben [4]. Die Richtlinien aus dem Jahr 1991 [1] wurden in Übereinstimmung mit internationalen Institutionen [2 3] neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Der "diagnostische Block" Das Ziel der Basismaßnahmen besteht darin die ausgefallenen Funktionen von Atmung und Kreislauf so lange zu ersetzen bis die Ursache des Stillstands beseitigt werden kann und weitergehende Maßnahmen einsetzen. Die Prüfung der vitalen Funktionen wird in folgender Reihenfolge durchgeführt: - 1. Prüfung der Bewusstseinslage: Durch laute und deutliche Ansprache die evtl. durch einen taktilen Reiz in Form von leichtem Schütteln an den Schultern ergänzt werden kann. Erfolgt dabei keine adäquate Reaktion muss von einer vitalen Bedrohung ausgegangen werden. - 2. Die Prüfung der Atmung setzt das Freimachen und Freihalten der Atemwege voraus. Dazu wird der Kopf nackenwärts gewendet und gleichzeitig das Kinn angehoben. Die Überprüfung einer ausreichenden Spontanatmung erfolgt durch Hören (mit dem Ohr über Mund und Nase) Fühlen (mit der Wange vor Mund und Nase) und Sehen (durch einen Blick auf den Thorax). Die Atemkontrolle sollte über einen Zeitraum von mindestens zehn Sekunden erfolgen. Wird dabei festgestellt dass eine Atmung vorhanden ist (mehr als eine gelegentliche Schnappatmung) wird der Patient in stabile Seitenlage gebracht. - 3. Prüfung der Kreislaufsituation: Wichtigstes Kriterium zur Einschätzung der Kreislaufsituation ist die Pulsation die an der Arteria carotis geprüft wird. Die Prüfung sollte nicht länger als zehn Sekunden dauern. Werden keine eindeutigen Zeichen für einen vorhandenen Kreislauf festgestellt muss mit der kardiopulmonalen Reanimation begonnen werden. CPR beginnt mit Mund-zu-Mund-Beatmung Die cardiopulmonale Reanimation (CPR) beginnt mit der Beatmung in Form der Atemspende wobei nunmehr die Mund-zu-Mund-Beatmung als Erstes genannt wird - trotz nach wie vor deutlicher Vorteile bei der Mund-zu-Nase-Beatmung. ab
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