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December 2024

Gradierwerke: Salz liegt in der Luft

Journal/Book: Heilbad & Kurort 52 3/00 S. 57. 2000;

Abstract: Dr. Eckart Schultz Deutscher Wetterdienst Freiburg Salz mit der chemischen Bezeichnung Natriumchlorid (NaCl) ist als Speisesalz in jedem Haushalt zu finden aber es tritt auch als Bestandteil unserer Atemluft auf. In feinster Form sind Salzpartikel über den Meeren und in Küstennähe in der Luft zu finden. Durch Wind Wellen und Brandung werden winzige Meerwassertröpfchen erzeugt die schließlich zu feinsten Salzkristallen abtrocknen. Die Meeresküste bietet dadurch ein natürliches Freiluftinhalatorium für Atemwegskranke. Die schleimlösende Wirkung des Seesalzaerosols bringt den Kranken nachweislich eine nachhaltige Linderung ihrer Beschwerden. Über ähnliche Befunde wurde schon früh nach einem Aufenthalt in der Nähe von Gradierwerken berichtet. Bad Orb ist ein prominentes Beispiel für ein solches Freiluftinhalatorium fern der Küste deren eigentliche Bestimmung bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts die Salzgewinnung war. Bis heute gibt es allerdings nur wenige Untersuchungen die die Existenz eines therapeutisch wirksamen Gradier-Salzaerosols ausreichend beschreiben. Es fehlen vor allem exakte Daten über die Größe und Zahl der Salzpartikel in der Luft. Ein Wissensbedarf besteht auch bezüglich der Wirksamkeit in Abhängigkeit von Wind und Wetter aber auch über die Reichweite dieser Salz-"Emissionen" ist wenig bekannt. Der Deutsche Wetterdienst der sich nicht nur um das Wetter sondern traditionell auch um das Klima und die Luftquälität in den Kurorten kümmert hat sich auf Anregung des Vereins der Freunde des Bad Orber Gradierwerks jetzt dieser Frage angenommen. Eine erste orientierende Messkampagne im Juni vorigen Jahres hat zu vielversprechenden Ergebnissen geführt. Es zeigte sich dass im Bereich des Gradierwerkes vergleichbare Salzkonzentrationen in der Luft auftreten wie sie im Sommer an der mecklenburgischen Ostseeküste gefunden wurden. Die mikroskopische Untersuchung und Vermessung ergab außerdem dass die Salzpartikel in dem therapeutisch wirksamen Größenbereich um 5 Mikrometer (5/1000 mm) Partikeldurchmesser vorliegen. Dies ist Voraussetzung dafür dass diese bis in die Bronchien gelangen und dort ihre lindernde Wirkung entfalten können. Die vorliegenden Ergebnisse bedürfen noch der Absicherung durch eine längere Messung bei anderen Wetterbedingungen zu anderen Jahreszeiten und an zusätzlichen Standorten in der Umgebung. ... wt


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