Wie Männer ihre Fertilität zerstören; Blauer Dunst enge Jeans Sauna Computersitzungen ... |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 37/2000; S.687/27; (142.Jg.). 2000;
Abstract: Prof. Dr. Dr. med. habil. W.-B. Schill Direktor des Zentrums für Andrologie im Hessischen Zentrum für Reproduktionsmedizin Justus-Liebig-Universität Gießen Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit können beim Mann verschiedenste Ursachen haben. Dabei ist eine ätiopathogenetische Zuordnung von Einschränkungen der Ejakulatqualität auch unter Einsatz aller derzeit in der Praxis zur Verfügung stehenden diagnostischen Verfahren oft nicht möglich. Bei der Erfassung und Beurteilung möglicher Expositionsrisiken sind chemische Noxen wie Genussgifte Pharmaka Berufsstoffe und Umweltchemikalien aber auch physikalische Faktoren zu berücksichtigen. Auch nach berufs- oder freizeitbedingten Wärmeexpositionen sollte gezielt gefahndet werden wobei nicht zuletzt das Tragen eng anliegender Kleidung heiße Bäder oder Saunabesuche sowie eine lang dauernde sitzende Position in Fahrzeugen oder vor Bildschirmen zu beachten sind. Soweit möglich sind entsprechende Änderungen der Lebensgewohnheiten bei Patienten mit Fertilitätsstörungen zu empfehlen. Im Gegensatz zur Wärmeexposition ist durch elektromagnetische Felder nach heutiger KenntKenntnis bei sachgemäßem Umgang keine Beeinträchtigung der Fertilität des Mannes zu erwarten. Kontrovers geführt wird die Debatte über einen möglichen allgemeinen Abwärtstrend der Ejakulatqualität. Die zur Verfügung stehenden Daten erlauben derzeit keine abschließende Beurteilung. Der klinische Schwerpunkt des jungen Fachgebiets der Andrologie ist die Diagnostik und Therapie männlicher Fertilitätsstörungen. Aber auch die Betreuung und Auseinandersetzung mit Problemen des alternden Mannes aus endokrinologischer Sicht sowie die Diagnostik und Therapie der Impotentia coeundi sind wichtige Teilbereiche der Andrologie. Die Zusammenarbeit mit Reproduktions- und Sexualmedizinern gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Aufgrund der steigenden Relevanz der Andrologie als männerspezifische Fachdisziplin wird bei der Bundesärztekammer seit Jahren um die Einführung einer Zusatzqualifikation Andrologie für Dermatologen Endokrinologen und Urologen gerungen. Sie würde eine qualifizierte Ausbildung des Nachwuchses einen Anreiz für Höherqualifikation die Notwendigkeit zur Weiterbildung und eine Qualitätssicherung garantieren. Insgesamt würde dies zu einer optimierten Patientenversorgung führen. ... hf
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