Die Stellung des Arztes im Justizvollzug - staatlicher Strafanspruch - rechtsstaatlich garantierte Individualinteressen

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000] 94: 258-265. 2000;

Abstract: Ärztlicher Leiter des Gesundheitswesens im Berliner Justizvollzug Dr. Rainer Rex Krankenhaus der Berl. Vollzugsanstalten Alt-Moabit Berlin Zusammenfassung Im deutschen Justizvollzug werden jährlich 220.000 Gefangene inhaftiert. Ihre primärärztliche Versorgung obliegt Anstaltsärzten die durch Fachärzte und Assistenzärzte in 9 Justizvollzugskrankenhäusern unterstützt werden. Insgesamt stehen 395 in der Mehrzahl hauptamtlich beschäftigte Ärzte zur Verfügung hauptsächlich Allgemeinmediziner sowie Internisten Chirurgen und Psychiater. Sonstige Fachdisziplinen sind durch Fachärzte auf Honorarbasis in hoher Zahl repräsentiert. Die Einbeziehung externer Leistungsstellen ist die Regel. Handlungsgrundlage ist das Strafvollzugsgesetz das die Justizverwaltungen zur Vorhaltung einer gleichwertigen Gesundheitsvorsorge wie in Freiheit verpflichtet. Eine vollzugsspezifische Pathologie die Überrepräsentation bestimmter sozialer Gruppen (sozial verarmte Schichten Ausländer) und Krankheitsbilder (psychiatrische Störungen Suchtstoffabhängigkeit Tbc. Hepatitis und HIV) führen zu einer Erweiterung des Anforderungsprofils an den Arzt. Über die Behandlungsaufgabe hinaus ist er funktionell in die Exekutive integriert: Das bedeutet vielfältige Einflussnahme und Kontrolle durch außermedizinische Institutionen. Abstract The Situation of the physician in a penal institution In Germany 220000 persons are imprisoned yearly. Their health care is provided by physicians supported by medical teams in 9 prison hospitals. There is a total of 395 physicians mainly practicing in general medicine internal medicine surgery and psychiatry. Other medical disciplines are represented by external physicians that are paid by fees. It is common to consult external physicians which can be explained by the legislation ruling the penal system. The prison administration has to provide a health care of equal quality as outside of prison. A pathology typical in prison the unproportional representation of certain social groups (poor people foreigners) and diseases (mental diseases drug abuse tbc hepatitis HIV) request an expanded profile of expertise from the physician. Except the task of health care the physician is included in executive functions. Thus the physician is exposed to control by non-medical institutions. Key words: penal Institution medical care wt

Keyword(s): Justizvollzug Ärztliche Versorgung

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