Chronische Kopfschmerzen Differenzialdiagnose und Therapie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 22/ 2000; S. 488/ 40 - 491/ 43; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. Volker Pfaffenrath Neurologe in München Quälende Kopfschmerzen sind ein häufiges Problem in der Praxis. Dass dabei Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz ist zeigen die unterschiedlichen Beschreibungen der Betroffenen. Auf was sie bei der Anamnese achten müssen und wie Sie Ihre Patienten richtig therapieren lesen Sie in folgendem Beitrag. m angloamerikanischen Sprachraum wird bei (fast) täglichen Kopfschmerzen der Terminus "chronic daily headache" bevorzugt unter dem sich nach Meinung europäischer Kopfschmerzexperten nichts anderes verbirgt als ein buntes Konglomerat aus Patienten mit chronischem Kopfschmerz vom Spannungstyp chronifizierter Migräne (Migräne und Schmerzmittelkopfschmerz) und Kombinationskopfschmerz einer Mischung aus Migräne und Spannungskopfschmerz. In der Mehrzahl der Fälle genügt zur Diagnosestellung so genannter "primärer" Kopfschmerzen (KS) und damit zur Abgrenzung von "sekundären" (organischen) KS die alleinige sorgfältige Anamnese. Folgende Einteilung hat sich dabei bewährt: - seitenkonstante KS - beidseitige KS - Kombinationen und Übergänge. Seitenkonstante Kopfschmerzen Cluster-Kopfschmerz Beim Cluster Kopfschmerz (CK) handelt es sich um streng einseitige unvermittelt einsetzende KS-Attacken ohne Prodromi von unerträglich bohrend-brennendem Charakter mit p. m. orbito-frontal [1]. Die Frequenz liegt bei 1-8 Attacken/24 Stunden die Dauer bei 30-180 Minuten. Fakultativ können Übelkeit Lärm- und Lichtempfindlichkeit hinzutreten. Die Attacken treten betont nachts auf. Während der Attacke besteht motorische Unruhe [1]. In ca. 80% besteht ein episodischer CK mit einer durchschnittlichen Dauer von 8-12 Wochen. Der primär chronische CK zeigt von Anfang keine Remission der sekundär chronische CK entwickelt sich aus einem initial episodischen CK. Die Prävalenz wird mit 0 09% angegeben. Männer sind bis zu siebenmal häufiger betroffen. Therapieansätze Bei der Therapie der akuten Attacke des CK ist 100%iger Sauerstoff mit 7 l/Min. über eine Gesichtsmaske innerhalb der ersten 15 Minuten der Attacke Mittel der Wahl. Die effektivste pharmakologische Maßnahme ist die s. c. Applikation von 6 mg Sumatriptan über einen Autoinjektor (maximal 2 x 6 mg pro 24 h). Ebenfalls wirksam sein soll die Applikation von Sumatriptan nasal (10 bzw. 20 mg) bzw. die i. m. Applikation von 1 mg Dihydroergotamin. ... ab
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