Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zur Therapie mit Tumornekrosefaktor-hemmenden Substanzen; Kommission Pharmakotherapie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie 1 |
Journal/Book: Z Rheumatol 2000; 59:291-292. 2000;
Abstract: 1 In Anlehnung an Empfehlungen einer internationalen Konsensus-Konferenz (Annals of the Rheumatic Diseases 1999; 58 (Suppl. 1): 129-130). Stand vom Januar 2000; Aktualisierungen finden sich im Internet unter www.DGRh.de I. Die rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis) ist eine schwere Erkrankung die mit anhaltenden Schmerzen einhergehen und zu Gelenkdestruktionen Verlust an Lebensqualität Funktionsverlusten Arbeitsunfähigkeit und Verkürzung des Lebens führen kann. Sie verursacht erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Es gibt heute eine Reihe wirksamer Medikamente (sog. Basistherapeutika) die allein oder in Kombination die Symptome der Erkrankung lindern Gelenkdestruktion und Funktionsverlust verzögern oder aufhalten und die Lebensqualität verbessern können. Da diese Medikamente bei vielen Patienten nicht ausreichend wirksam sind und nicht selten wegen Nebenwirkungen abgesetzt werden müssen sind neue Therapieformen mit geprüfter Wirksamkeit als Alternative erforderlich. Die neu entwickelten "biologischen" Hemmstoffe von Tumornekrosefaktor JNF) stellen eine Bereicherung unserer Behandlungsmöglichkeiten dar. Sie führen in vielen Fällen zu einer deutlichen Besserung der Krankheitssymptome einem Abfall der labormedizinischen Parameter der Krankheitsaktivität und einer Verbesserung der Lebensqualität. Dies trifft auch auf Patienten zu die auf die konventionellen Basistherapeutika nicht angesprochen haben. Erste Daten zeigen auch eine Verlangsamung bis hin zum Stillstand der im Röntgenbild erkennbaren Destruktionen. Im Vergleich zu konventionellen Basistherapeutika ist der Wirkungseintritt bei der spezifischen TNF-Hemmung sehr schnell. Die Therapie mit "Biologika" ist bei 60 bis 70% der Kranken gut wirksam. Kurz- und mittelfristig sind Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen relativ gering. Wie bei allen neuen Medikamenten liegen keine ausreichenden Erfahrungen zur Langzeitverträglichkeit und Langzeitwirksamkeit vor. Bei einer langfristigen Hemmung des TNF könnten vermehrt Infekte auftreten da TNF an der Infektabwehr beteiligt ist. Wegen der differenzierten Indikationsstellung und der Notwendigkeit der kompetenten Überwachung von Wirksamkeit und Verträglichkeit sollte die Behandlung mit derartigen Substanzen durch Ärzte eingeleitet werden die eigene Erfahrungen in der Diagnostik und klinischen Untersuchung sowie Langzeitdokumentation von Patienten mit rheumatoider Arthritis und in der Behandlung dieser Erkrankung insbesondere auch mit immunmodulierenden Substanzen besitzen. Dies ist in der Regel ein internistischer Rheumatologe oder eine internistischrheumatologische Abteilung. Die Überwachung der Therapie und ihre Erfolgsbeurteilung sollte - zumindest alle 3-6 Monate - ebenfalls durch diese Ärzte erfolgen.... Schm
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