Vom Stephanienbad zur Privatklinik Stephanie les Bains |
Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 8 (2000) 581-582. 2000;
Abstract: Am 10. Juni 1822 wurde erstmals eine Flussbadeanstalt an der Oos eröffnet das Stephanienbad. In der Kurzeitschrift Badeblatt war diesbezüglich zu lesen: "Neun Kabinette zum Gebrauch von reinlichen kalten und erwärmten Flussbädern schön und bequem eingerichtet". Neben dem Flusswasser kam für die Kuranwendungen Stahlwasser zum Einsatz. Wannenbäder blieben ein wichtiges Angebot als 1840 das erste Schwimmbad Baden-Badens hinzu kam. Mit Bachwasser gefüllt züchtig hinter Holzwänden versteckt tageweise für Männer oder Frauen und abends für das Personal geöffnet lud das Becken eine wachsende Klientel zum Baden und Schwimmen ein. Pariser Flair in Baden-Baden Die Wirkung der Stahlquellen wurde als "belebend adstringierend und stärkend" in den höchsten Tönen gelobt. Einen weiteren Aufschwung erlebte das Stephanienbad als es 1857 in den Besitz von BEAUSSIER & DUSAUTOY mit Sitz in Paris überging. Schnell interessierte sich die Pariser Presse für das Projekt und bereits 1859 stellten die Franzosen den Großteil der Gäste. Da sich der Zustrom der geringen Zimmerzahl wegen jedoch in Grenzen hielt wurde das Hotel in der Winterpause erweitert. Vor allem aber wurde das Wasser mit einer Dampfmaschine in ein Reservoir im Turm des Badegebäudes gepumpt - aufsehenerregend in einer Zeit in der die Bevölkerung sich das Wasser vom Brunnen holte. Das fertiggestellte Stephanie les Bains eröffnete am 8. April 1861. Doch mit Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs war es vorbei mit den Besuchen der vornehmen Pariser Gesellschaft 1872 zogen auch die französischen Konzessionäre des Glücksspiels ab im Oktober wurde das Stephanie zwangsversteigert. Der Zuschlag fiel an den Hofkleidermacher ANTON BRENNER die französische Bezeichnung des Hauses blieb - weil auch die Konversationssprache im Haus das Französische blieb obwohl nun russische und baltische Adlige die Gästeliste anführten. Vom Sanatorium zum Park-Hotel Die Pläne für ein Sanatorium Stephanie das Bettenangebot auf 400 zu erhöhen wurden vom Ersten Weltkrieg zunichte gemacht. Aus dem Sanatorium Stephanie wurde der "Neue Kurhof" ab 1920 - nach dem Einbau einer Heizungsanlage - war er als Hotel später Park-Hotel ganzjährig geöffnet das "Stephanie" hingegen nur in der Saison. ... wt
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