(Eigen-)Blut ist ein ganz besonderer (Heil-)Saft; Anwendung der Eigenbluttherapie in der Praxis |
Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 7 (2000) 460-461. 2000;
Abstract: Die so genannte Eigenbluttherapie wird zu den Reiz- und Umstimmungsverfahren gezählt. Durch die Reinjektion von unbehandeltem oder chemisch bzw. photobiologisch modifiziertem Eigenblut wird im Organismus in unmittelbarer Nähe der Einstichstelle eine lokale Entzündung induziert die eine Stimulation der körpereigenen Abwehrkräfte nach sich zieht. Schon 1905 erkannte AUGUST BIER dass eine Fraktur weitaus schneller heilt wenn sich an der Bruchstelle ein Hämatom entwickelt. Aufgrund dieser Beobachtung injizierte er bei Patienten mit verzögerter Wundheilung mit einer langen Kanüle Eigenblut zwischen die Frakturenden. In den darauf folgenden Jahren wurde die Eigenbluttherapie in erster Linie bei Pseudoarthrosen darüber hinaus aber auch bei Schwangerschaftsdermatosen (LINSER und MAYER 1910) und bei Infektionserkrankungen (NOWOTNY 1912) zum Einsatz gebracht. Der Stoß ins Vegetativum F HOFF (1930) betrachtete die Injektion von Eigenblut gewissermaßen als einen "Stoß ins Vegetativum" durch den das Regulationssystem des Organismus aktiviert werden kann. Von HOFF stammt auch der Begriff der vegetativen Gesamtumschaltung. Wie er in experimentellen Untersuchungen feststellen konnte antwortet ein Körper auf jeden Reiz mit einer vegetativen Reaktion einer lokalen und einer allgemeinen. Darüber hinaus erkannte er verschiedene Phasen der vegetativen Umschaltung. In der Phase 1 steigt der Gesamtstoffwechsel an das Serumeiweiß geht hoch ebenso der Blutzucker die Blutketonkörper und die Leukozytenzahl. In dieser Phase überwiegt der Einfluss des Sympatikus. In der darauf folgenden Phase 2 in der der Parasympatikus die "Regie" übernimmt fällt der Stoffwechsel wieder ab Blutzucker und Blutfett nehmen ab die Leukozytenzahl sinkt wieder dafür steigen die Eosinophilen an. Wissenschaftliche Untersuchungen zur physiologischen Wirkung der Eigenbluttherapie haben in den darauf folgenden Jahren ergeben: Durch die Reinjektion von Eigenblut kommt es zu einer Reizung des vegetativen Nervensystems sowie des erythroblastischen und myeloischen Systems zu einer Beschleunigung der Blutgerinnung zu einer Vermehrung der Antikörper und der Globuline im Blut zu einer Verstärkung der Drüsentätigkeit und zu einer Vermehrung der proteolytischen Enzyme um nur einige der wichtigsten Faktoren zu nennen. ... wt
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