Dumping-Syndrom nach Magenresektion |
Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 4 (2000) 244-245. 2000;
Abstract: Das Dumping-Syndrom ist ein Beschwerdebild das nach Magenresektionen auftreten kann. Bei der so genannten Billroth-II-Resektion bei der zwei Drittel des unteren Magens entfernt werden erlischt die Speicherfunktion des Magens. Der Speisebrei tritt ohne Verzögerung und ohne entsprechende Verdauungsleistung in den Dünndarm über. Diese unphysiologische schnelle Dehnung des Dünndarms sowie der schnelle Übertritt von Flüssigkeit aus der Blutbahn in den Darm führt zu dem so genannten "Frühdumping" unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme. Das "Spätdumping" das etwa 1-2 Stunden nach der Nahrungsaufnahme auftreten kann entsteht durch den raschen Übertritt schnell resorbierbarer Kohlenhydrate vom Darm ins Blut. Dies bewirkt eine hohe Insulinausschüttung und daraus resultierend einen starken Blutzuckerabfall bis hin zur Hypoglykämie. Weiterhin kommt es zu einer verminderten Ausnutzung der Nährstoffe mit der Folge dass etwa 40 Prozent der Betroffenen trotz ausreichender Nahrungsaufnahme an Unterernährung leiden. Eine weitere Folge kann ein Laktasemangel sein der zu einer Milchzucker-Unverträglichkeit führt. Daneben wird der Eisen- Kalzium- und Vitamin-D-Bedarf oft nicht gedeckt was eine Störung des Eisen- und Knochenstoffwechsels zur Folge hat. Die Beschwerden sind in der ersten Zeit nach der Operation besonders schwerwiegend bessern sich aber mit zunehmendem zeitlichem Abstand von der Operation. Das Behandlungsziel ist die Erhaltung eines auf Dauer normalen Körpergewichtes. Dafür müssen häufige kleine Mahlzeiten (bis zu 10 am Tag) in der ersten Phase nach der Operation eingenommen werden. Folgende Punkte sind zu beachten: • Zuckerhaltige Speisen meiden: Zucker Traubenzucker Fruchtzucker Sorbit Konfitüren Honig Fruchtsäfte etc.; • Flüssigkeitszufuhr ausschließlich zwischen den Mahlzeiten (frühestens 45-60 Minuten nach dem Essen Einzelportionen nicht über 125 ml); • keine sehr heißen oder sehr kalten Getränke kein Alkohol keine gezuckerten oder sauren Obstsäfte; • Speisen mit Ballaststoffen wie Pektin oder Guarkernmehl anreichern; • individuell unverträgliche Lebensmittel wie Milch und Hülsenfrüchte grobe Vollkornprodukte grobe Gemüse ausschließen; • bei stark ausgeprägten Beschwerden Speisen im Liegen aufnehmen; • beim Frühdumping ein Stück Brot ca. 15 Minuten vor der Mahlzeit gekaut aufnehmen; • bei Unterernährung Vitamin- und Mineralstoffergänzung; ... wt
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