Erbfaktoren beeinflussen die Entstehung chronischer Spannungskopfschmerzen; Dänische Wissenschaftler belegen den Zusammenhang |
Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 3 (2000) 147. 2000;
Abstract: Kopfschmerz-News 4/99 Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Cephalalgia 19: 207-210 Schätzungsweise 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung leiden einmal pro Monat unter Spannungskopfschmerzen. Bei etwa drei Prozent - rund 1 8 Millionen Menschen - sind die dumpf-drückenden Beschwerden chronisch geworden: Die Betroffenen haben fast täglich Kopfweh. Über die möglichen Ursachen dieser Kopfschmerzart können Experten bislang nur Vermutungen anstellen: Stress Angstgefühle oder Muskelverspannungen werden verdächtigt. Bei mehr als der Hälfte der Patienten ist die Muskulatur besonders schmerzempfindlich - ein Zeichen dafür dass die Schmerzverarbeitung im Gehirn und der Einfluss körpereigener schmerzhemmender Nervensignale beeinträchtigt sind. Jetzt konnten dänische Wissenschaftler erstmals nachweisen dass nicht nur Umwelteinflüsse sondern auch genetische Faktoren eine Rolle spielen: Verwandte ersten Grades von Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen haben ein erhöhtes Risiko ebenfalls an dieser Kopfschmerzform zu erkranken. Eine Forschergruppe um JES OLESEN von der Neurologischen Universitätsklinik in Kopenhagen hat Kinder Eltern und Geschwister von Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen untersucht. Resultat: Das Risiko von Geschwistern an Spannungskopfschmerzen zu leiden war um den Faktor 2 1 höher als das der Normalbevölkerung. Waren die Eltern betroffen hatten deren Kinder ein 3 5fach höheres Risiko. Eltern betroffener Patienten hatten sogar ein um den Faktor 3 9 erhöhtes Risiko. Das Geschlecht der Patienten spielte keine Rolle. Das Risiko von Angehörigen die nicht blutsverwandt waren lag hingegen nicht höher als das der Normalbevölkerung. "Dies deutet darauf hin" kommentiert Dr. STEFAN EVERS von der Neurologischen Universitätsklinik Münster dass genetische Faktoren und nicht Umwelteinflüsse für das erhöhte Risiko von Verwandten ersten Grades verantwortlich sind. Unklar ist jedoch ob es sich um spezifische genetische Mechanismen handelt oder um solche die generell bei der Entstehung chronischer Schmerzerkrankungen eine Rolle spielen. wt
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