Ernährungsprobleme in der Palliativmedizin |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000) 94: 575-578. 2000;
Abstract: Prof. Dr. Dr. med. Günter Ollenschläger Ärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung Köln Zusammenfassung Mangelernährung ist in der palliativmedizinischen Betreuung von Schwerkranken und Sterbenden ein häufiges Problem. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind Leitsymptome sowohl bei Patienten mit konsumierenden Infektionserkrankungen (AIDS TBC) als auch bei krebskranken oder geriatrischen Patienten. Unabhängig von der ursächlichen Erkrankung trägt eine ausgeprägte Mangelernährung maßgeblich zum Verlust der Lebensqualität und zu erhöhter Morbidität von Palliativpatienten bei. Das subjektive Wohlbefinden von Schwerkranken wird stark durch den Appetitmangel und Gewichtsverlust beeinflusst. Appetitmangel und die Unfähigkeit zu essen werden von den Patienten häufig genauso belastend empfunden wie die krankheitsbedingte körperliche Beeinträchtigung. Das einzige Ziel in der palliativmedizinischen Ernährungstherapie muss deshalb die Stärkung des körperlichen und psychischen Allgemeinfindens des Patienten sein. Eine gezielte Schulung des häuslichen Pflegepersonals und der Verwandten schwerkranker Patienten zum sensiblen Umgang mit dieser spezifischen Betreuungsproblematik ist wünschenswert. Insbesondere ist eine stationäre Behandlung der Betroffenen nur zu Zwecken der Ernährung zu vermeiden. Aggressive ernährungstherapeutische Interventionen - insbesondere die künstliche Ernährung - sollten in der Terminalphase so weit wie möglich unterlassen werden. Erst wenn sich die Prognose eines palliativ betreuten Patienten wider Erwarten verbessert gelten die Strategien der kurativen Ernährungstherapie. Abstract Malnutrition in palliative medicine Malnutrition is a frequent problem in the palliative care of the seriously ill and dying. Want of appetite and los of weight are direct symptoms of patients with consumptive infectional diseases (AIDS TBC) as well as cancer or geriatric patients. Severe malnutrition significantly contributes to a loss of qualilty of life and increases morbidity of palliative patients. The subjective well-being of seriously ill patients is heavily influenced by want of appetite and loss of weight. Patients often find want of appetite and the incapability to eat as pressing as the physical impairment caused by the disease. Therefore the sole aim of palliative dietotherapy has to be to strengthen the general physical and mental condition of the patient. A specific training of home care staff and relatives of seriously ill patients in dealing sensitively with this problem of care is desirable. Above all in-patient treatment of affected patients for the sole purpose of feeding has to be avoided. Agressive dietotherapeutic interventions especially artificial feeding should be refrained from as far as possible in the terminal phase. Only if the prognosis of a patient in palliative treatment is improving contrary to expectations are strategies of curative dietotherapy valid. Key words: dietotherapy malnutrition palliative medicine quality of life want of appetite wt
Keyword(s): Appetitlosigkeit Ernährungstherapie Lebensqualität Mangelernährung Palliativmedizin
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