Qualitätssicherung in der Palliativmedizin; Ermittlung der Struktur- und Prozessqualität auf den Palliativstationen in NRW |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000) 94: 587-594. 2000;
Abstract: 1 Zentrum für Palliativmedizin am Malteser-Krankenhaus Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 2 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Universität zu Köln Friedemann Nauck Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Zentrum für Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus Bonn Bonn Zusammenfassung Seit der Eröffnung der ersten Palliativstation im Jahre 1983 in Köln sind in Deutschland eine Vielzahl unterschiedlicher ambulanter und stationärer palliativmedizinischer Einrichtungen entstanden. Die Integration der Hospizidee in die Krankenhäuser wurde durch die Etablierung von Palliativstationen ermöglicht. In den letzten Jahren hat die Palliativmedizin neue Akzente in der Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen setzen können. Für die Qualitätssicherung und Umsetzung der speziellen Anforderungen auf den Palliativstationen sind klare Definitionen dieser Anforderungen und Voraussetzungen insbesondere bei rasch zunehmender Anzahl von stationären Einrichtungen erforderlich. Im Frühjahr 2000 bestanden in Deutschland 62 Palliativstationen mit 6 4 Palliativbetten pro 1 Million Einwohner. Gegenüber Großbritannien (54 Palliativ- und Hospizbetten pro 1 Million Einwohner) besteht jedoch immer noch ein enormes Versorgungsdefizit. Die jetzige rasante Entwicklung in Deutschland scheint den hohen Bedarf an Palliativstationen zu bestätigen. Palliativstationen mit ihrem hohen Personalbedarf und Mehrausgaben für räumliche und materielle Ressourcen werden bei zunehmendem Kostendruck im Gesundheitswesen nur Anerkennung und ausreichende Finanzierung erwarten können wenn durch Qualitätssicherung die Vorteile die durch eine umfassende Schmerztherapie und Symptomkontrolle aber auch psychosoziale Betreuung der Patienten und seiner Angehörigen bestehen auch nachvollziehbar werden. Die weitere Entwicklung der Palliativmedizin kann sich nur durch Qualität und Festlegung von Standards als Bestandteil der medizinischen Regelversorgung fortsetzen. Dazu gehören neben stationären Einrichtungen wie Palliativstationen und Hospizen palliativmedizinische Konsiliarteams sowie die dringend notwendigen qualifizierten ambulanten Einrichtungen wie ambulante Palliativdienste evtl. auch Tageskliniken sowie Angebote zur Trauerberatung und Fort- und Weiterbildungsstätten für Palliativmedizin. Zentren für Palliativmedizin möglichst an universitären Einrichtungen sind erforderlich um Lehre und Forschung in der Palliativmedizin zukünftig auch in Deutschland zu ermöglichen. Die Palliativstation stellt hier den integralen Teil des palliativmedizinischen Gesamtkonzeptes dar. Daten von 12 der Palliativstationen in NRW geben einen Einblick in den status quo der derzeitigen Umsetzung und der notwendigen Vereinheitlichung von Definitionen und Standards. Abstract Quality assurance in palliative medicine - a survey of the current situation of palliative care units in Northrhine-Westfalia Germany Background and methods: The aim of this study was to get detailed information about the current situation and the quality of the palliative care units in North Rhine-Westphalia (NRW). The aim of palliative medicine is the achievement of the best possible quality of life for patients and their families. Unrelieved pain and other symptoms or major social problems are the reason for the admission of a patient to a palliative care unit. Questionnaires were distributed to the 13 palliative care units in NRW. Results: Most palliative care units in NRW focus on the achievement of pain relief and symptom control trying to achieve the best possible quality of life. However the quality of palliative care shows some significant deficits (in the availability of nursing staff cooperation with general practitioners standardised documentation and education). A multi-professional team is available in only four units. A total of 90 beds were available in NRW. In 1998 and 1999 palliative care units cared for 2308 patients most of them (97 5 %) suffering from cancer. Conclusion: There is a need for further education not only for physicians but also for nursing staff and physicians already working in palliative care units. Furthermore we need specialists in palliative medicine for the care for patients with particularly severe problems and to initiate educational programmes and research in palliative medicine. In order to achieve an improvement of palliative care in germany we need to convince not only physicians and nursing staff of the advantages of palliative care but also health care officials the government and the public. Palliative care is not for free. However palliative care does not necessarily lead to increasing costs in health care. Better pain management and symptom control may help to save the overall costs of medical treatment. Key words: palliative care symptom control palliative care units quality control pain wt
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