Kolloquium 2000 der Mineral- und Thermalwasser-Kommission der IAH auf São Miguel/Azoren |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 2000; Nr. 11 (52.Jg.): S.304. 2000;
Abstract: Gert Michael Dannenberg (Elbe) Die IAH-CMTW verfolgt vorwiegend hydrogeologische Ziele und pflegt den internationalen Erfahrungsaustausch (vergl. HEILBAD UND KURORT 51 / 1999: 353). in diesem Jahr traf sich die Kommission vom 6. bis 12. Oktober auf der größten Azoren-Insel São Miguel in der Hauptstadt Ponta Delgada. Es ist beeindruckend 1700 km westlich von Lissabon inmitten einer riesigen Wasserwüste eine wohlkultivierte Stadt mit barocken Kirchen und Palästen modernen Verwaltungs- und Hotelbauten sowie einer jungen Universität zu erleben. Mineralwässer und Thermal-Phänomene ergänzen das Angebot und locken die Spezialisten an. Das idyllische Heilbad von Furnas am Kraterboden einer gewaltigen Caldeira (= Einbruchtrichter) eingebettet in einen exquisiten tropischen Garten ist ein Geheimtipp für badesüchtige Globetrotter. Der Naturwissenschaftler ist fasziniert von der einzigartigen Lage des über 640 km ausgedehnten Archipels auf der Mittelatlantischen Schwelle (= mid ocean rift). Dort steigt noch heute basisches Magma aus dem oberen Erdmantel empor und schiebt ältere Massen beiseite. Dabei wächst der Ozeanboden jährlich mindestens 10 Zentimeter in die Breite und die Kontinente Amerika Europa und Afrika werden kontinuierlich weiter auseinander gedrückt (= sea floor spreading). Die Erde lebt. Erdbeben und Vulkanausbrüche in historischer Zeit hinterließen sichtbare Spuren. Fünf portugiesische Kollegen von der Azoren-Universität haben in ihren Vorträgen diese tektonische Dramatik nachvollziehbar gemacht. Die Neugier auf die Welt der Calderen war geweckt. Rui Moreira Da Silva Coutinho und Jose Virgilio Cruz waren berufen die natürlichen Schätze ihrer grünen Vulkaninsel internationalen Fachleuten auf drei Exkursionen zeigen zu können: Kraterseen Thermalquellen Fumarolen Mofetten Solfataren brodelnder Schlamm (Fango) in großer Vielfalt. Professor Dr. Victor Hugo Forjaz führte zum geothermischen Kraftwerk Lombadas mit seinen fünf bis 2000 m tiefen Wasserdampf-Bohrungen. ... hf
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