Therapie der akuten Lumbago NSAR-Analgetikum macht schneller wieder mobil |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2000; Nr. 46 (142 Jg.): S. 887/ 52. 2000;
Abstract: Dr. med. B. Metscher Arzt für Innere Medizin Berlin Das NSAR-Analgetikum Dexketoprofen-Trometamol reduziert den Bewegungsschmerz bei Lumbagopatienten deutlicher als das Opioidanalgetikum Tramadol. Die Therapie akuter Rückenschmerzen zielt auf eine Kräftigung der Rückenmuskulatur ab. Analgetika haben hierbei einen wichtigen Stellenwert. Analgetika vom NSAR-Typ wirken analgetisch und antiphlogistisch haben jedoch gastrointestinale Nebenwirkungen. In der häuslichen Praxis wird daher oft das Opioidanalgetikum Tramadol eingesetzt. Allerdings schränkt dieses durch seine zentralnervösen Nebenwirkungen die Arbeits- und Fahrtauglichkeit ein. In einer multizentrischen randomisierten doppelblinden Parallelgruppenstudie sollte die Wirksamkeit des NSAR-Analgetikums Dexketoprofen-Trometamol auf Schmerzreduktion und Bewegungseinschränkung bei akuter Lumbago mit der Wirkung von Tramadol verglichen werden. Die Daten von 192 Patienten standen für eine Auswertung zur Verfügung. 97 Patienten erhielten 3 x täglich 25 mg Dexketoprofen-Trometamol (DKPT) und 95 Patienten 3 x täglich 50 mg Tramadolhydrochlorid (TRAM). Die Behandlung dauerte sieben Tage. Der Schmerz wurde als Bewegungsschmerz Ruheschmerz und Nachtschmerz mit einer Visuellen Analogskala (VAS) gemessen ebenso wurden Bewegungseinschränkungen am Morgen und im Tagesverlauf bestimmt. Ergebnisse Ab dem vierten Behandlungstag reduzierte sich der Bewegungsschmerz in der DKPT-Gruppe signifikant (p = 0 044) im Vergleich zur TRAM-Gruppe (Abb. 1). Die Nachtschmerzen gingen mit einer prozentualen Therapiedifferenz von 22 9% zugunsten von DKPT zurück. Die DKPT-Patienten konnten signifikant häufiger (p = 0 011) bereits nach dem ersten Behandlungstag auf zusätzliches Paracetamol verzichten während die TRAM-Patienten die Rescuemedikation überwiegend während der ersten drei Behandlungstage einnahmen. Unter DKPT traten signifikant weniger unerwünschte Ereignisse (mit einem mindestens "möglichen" Kausalzusammenhang) auf (p = 0 026) was auf die ZNS-Störungen die nur unter der TRAM-Behandlung auftraten zurückzuführen sein dürfte. Gastrointestinale Beschwerden waren in beiden Gruppen gleich verteilt. ... hf
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