Je höher desto früher Hochdruck macht dement |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 12/ 2000; S. 276/ 42 - 278/ 44; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. Stephan Lüders St.-Josefs-Hospital; Cloppenburg Der Hypertonie kommt zweifelsfrei eine überragende Bedeutung bei der Entwicklung zerebrovaskulärer Erkrankungen zu. Hierzu gehören auch Prozesse die sich klinisch ais kognitive Leistungsstörungen im Sinne demenzieller Erscheinungsbilder äußern. In Deutschland wird die Inzidenz für mittelschwere und schwere Demenzformen mit ca. 1 5% der über 65-Jährigen angegeben. Demnach erkranken in Deutschland jährlich ca. 190 000 Personen dieses Alters neu an einer Demenz. So leiden insgesamt (Prävalenz) etwa 5 bis 6% der über 65-Jährigen unter mittelschwerer oder schwerer ca. 7 bis 8% unter leichter Demenz (vergleiche Abb. 1). Die direkten Krankheitskosten von AItersdemenz wurden für 1994 auf etwa 6 3 Mrd. DM geschätzt. Die Bezeichnung "Demenz" für eine Hirnleistungsstörung erlaubt zunächst keine Aussage über die Pathogenese. Es handelt sich hierbei um die Zustandsbeschreibung eines klinischen Bildes unabhängig von dessen Ursachen. Auch über die Chronizität oder Reversibilität ist zunächst keine Aussage möglich. Je nach Erkrankungsalter und Ursache können Demenzen auch wellenförmig sowie teilweise oder vollständig reversibel verlaufen. Die klinische Diagnose "Demenz" setzt den Verlust intellektueller Fähigkeiten und das objektiv nachweisbare Nachlassen des Gedächtnisses seit mindestens sechs Monaten voraus. Grundsätzlich lassen sich Demenzen vom Alzheimer-Typ und Demenzen vom vaskulären Typ unterscheiden. Beide Demenztypen zählen zu den primären demenziellen Prozessen. Davon abzugrenzen sind die sekundären Demenzen die vorwiegend auf extrazerebrale Einflüsse zurückzuführen sind. Dies sind neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter anderem Stoffwechselerkrankungen hormonelle Fehlregulationen Fehlernährung und Multimorbidität älterer Menschen. Während die primär degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ in erster Linie durch einen langsam progredienten Krankheitsverlauf gekennzeichnet ist findet sich bei der vaskulären Demenz ein stufenweise abruptes Fortschreiten der Krankheit. Klinisch charakteristisch für die vaskuläre Demenz zu der auch die Multiinfarktdemenz gezählt wird sind: - Stufenweise abrupte Verschlechterung im Zustand des Patienten; - gehäufte Hinweise auf Schlaganfälle; - leichte Lähmungen oder Sprachstörungen die sich vollständig oder teilweise zurückbilden können (TIA/PRIND). Für die klinische Ausprägung einer vaskulären Demenz vom Multiinfarkttyp sind neben der Infarktgröße offensichtlich auch die Infarktlokalisationen von Bedeutung. Bei Demenzen erscheinen insbesondere Thalamus- und Stammganglien betroffen zu sein. ... ab
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