Immer mehr Praxen überschuldet; Kommt nach dem Zechensterben das Praxensterben ? |
Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 4 (2000) 207-208. 2000;
Abstract: Werner Loosen Jemand hat ausgerechnet: 30 Prozent aller niedergelassenen Ärzte in Deutschland stehen vor der Pleite. Das wären stimmte diese Berechnung die immer mal wieder auftaucht mehr als zehntausend Ärzte. In München mussten im vergangenen Jahr weniger als hundert Praxen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen in Hamburg wären es folgte man der oben genannten Zahl rund tausend. Tatsächlich sind nach den Worten von HANS-RUDOLF ALGIER bei der KVH Leiter der Abteilung und gelernter Bankkaufmann lediglich eine Handvoll Praxen in der Hansestadt bekannt, wo die Banken meinen, nun könnten sie nicht länger finanzielle Unterstützung leisten . Er ALGIER könne die genannte Hochrechnung nicht bestätigen. "Ich kann aber bestätigen" sagt der KVH-Fachmann der aufgrund ständigen Erfahrungsaustauschs mit seinen Kollegen innerhalb der KBV auch einen bundesweiten Überblick hat dass sich rund ein Drittel aller niedergelassenen Ärzte in einer finanziellen Schieflage befindet. Dieses Drittel wiederum unterteilt HANS-RUDOLF ALGIER in drei Gruppen: Die erste Gruppe hat aufgrund ihres Studiums und ihres Arbeitseinsatzes ein Nettoeinkommen von etwa 2.500 Mark. Die zweite Gruppe hat ein ähnliches Nettoeinkommen aber schon Liquiditätsprobleme; bei diesen Ärzten melden sich die Banken u.a. wegen zu hoher Ausgaben für die Lebenshaltung zu denen vielleicht auch die private Vorsorge gehört. In der dritten Gruppe besteht bereits die Gefahr einer Pleite - da gibt es dann schon erhebliche Liquiditätsprobleme. Diese Entwicklung ist nach den Worten von HANS-RUDOLF ALGIER Seit Jahren in etwa gleich. Da fragt man sich warum es nur in Ausnahmefällen tatsächlich zu Praxispleiten kommt. Nur ein lebender Schuldner . . . Nach den Erfahrungen ALGIERS entscheidet eine Bank in der Regel ob eine Arztpraxis geschlossen wird oder nicht. Bei den Banken gelte immer noch der Grundsatz: Nur ein lebender Schuldner ist ein guter Schuldner. Solange die Bank also Zins und Tilgung bekomme sei ihre Welt in Ordnung: "Ein Banker muss ernsthaft überlegen ob er jemanden über die Klinge springen lässt denn: Wollte man tatsächlich alle diejenigen nicht mehr bedienen die eigentlich an der Reihe wären dann hätten die Banken Probleme!" ... wt
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