Sterblichkeit und fernere Lebenserwartung von Versichertenrentnern der gesetzlichen Rentenversicherung - Aktuelle Ergebnisse einer Sterbetafelberechnung für 1996/1998

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 3-4/2000 S. 121-138. 2000;

Abstract: Edgar Kruse Verband Deutscher Rentenversicherungsträger Referat 5.2.2 Statistik Frankfurt am Main Zusammenfassung Mit diesem Beitrag werden frühere Berechnungen zur Sterblichkeit und ferneren Lebenserwartung von Rentenbeziehern der gesetzlichen Rentenversicherung (gRV) aktualisiert. Bestätigt werden die Ergebnisse der amtlichen Berechnungen in der absoluten Höhe und in der Zunahme der Lebenserwartung Älterer in Deutschland. Von Interesse sind die gRV-eigenen - im Vergleich zu amtlichen - Berechnungen auch deshalb weil sie für bestimmte Rentnergruppen Anhaltspunkte über die (sozial) "differenzielle" Sterblichkeit geben. Beispielsweise liegt der Wert der ferneren Lebenserwartung von Rentnern in der Angestelltenversicherung deutlich über den Werten der Rentner in der Arbeiterrentenversicherung. Zudem wird nachgewiesen dass Erwerbsminderungsrentner eine vielfach höhere Sterblichkeit aufweisen als dies bei der jeweils gleichaltrigen Wohnbevölkerung bzw. im Vergleich zu Altersrentnern zu beobachten ist. Eine Beantwortung der Frage nach den Ursachen von Sterblichkeitsunterschieden einzelner Gruppen ist jedoch wegen des Fehlens weiterer erklärender Merkmale nicht möglich. Sozialpolitische Bedeutung erhalten die Berechnungen zur Sterblichkeit von Rentenbeziehern da ein Anstieg der Lebenserwartung Älterer im System der gRV zu verlängerten Rentenbezugszeiten einem höheren Rentenbestand und somit zu steigenden Rentenausgaben führt bzw. geführt hat. Mit der im Rentenreformgesetz 1999 vorgesehenen und nunmehr ausgesetzten Einfügung eines so genannten demographischen Faktors in die Rentenanpassungsformel sollte dieser Effekt eines Anstiegs der Lebenserwartung Älterer mindernd auf die Anpassungssätze wirken und den erwarteten Beitragssatzanstieg verringern. wt

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