Wenn dem Aknepatienten keine Therapie hilft Fragen Sie mal ob er bei McDonald's arbeitet! |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 25/ 2000; S. 547/ 37 - 549/ 39; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Thomas Jansen Klinik für Dermatologie und Allergologie Ruhr-Universität Bochum Wenn eine Akne jeder Therapie trotzt sollten Sie auch mal an exogene Einflussfaktoren denken. Neben Kortikoiden und Body bildenden Androgenen können zahlreiche andere Medikamente von Azathioprin bis Tetrazyklin die Pickel aufblühen lassen. Diverse Schmieröle und Pomaden zeigen sich ebenbürtig. Aber auch der fettige Dampf aus den Frittierkesseln bei McDonald's verunstaltet so manchem Fast-Food-Koch das Gesicht und seinen Kolleginnen den Brustausschnitt. Solange solche Noxen weiter wirken bleibt jede Therapie vergebens. Sitz der Akne ist der Talgdrüsenfollikel der sich in großer Zahl im Gesicht sowie im V-förmigen Brust- und Rückenausschnitt findet. Er besteht aus einem langgestreckten Follikelkanal (Infundibulum) mehreren kurzen Talgdrüsenausführungsgängen und den peripheren Talgdrüsenläppchen (Lobuli). Das Infundibulum verhornt in seiner ganzen Länge wobei die sich dort bildenden Hornzellen (Korneozyten) normalerweise fortlaufend nach außen abgestoßen werden. Der Komedo (Mitesser) entsteht primär in diesem Infundibulum und ist das Ergebnis einer Verhornungsstörung. Es werden in der gleichen Zeiteinheit mehr Hornzellen gebildet die fest zusammenhaften und nicht mehr nach außen abgestoßen werden. Das Follikelepithel kann durch eine Reihe von Substanzen zu vermehrter Hornzellbildung und nachfolgender Retentions-Hyperkeratose angeregt werden. Dies können Berufsstoffe Kosmetika oder auch Medikamente sein. Ölakne Eine Ölakne kann durch Schleiföle Schmieröle oder Rohöle ausgelöst werden. In der Regel ist dies dann der Fall wenn der Arbeitnehmer nicht adäquat über Schutzmaßnahmen aufgeklärt wurde und es an arbeitshygienischen Maßnahmen mangelt. Eine Sonderform der Ölakne ist die McDonald's-Akne die bei Arbeitskräften in Fast-Food-Restaurants vorkommt und durch den ständigen Kontakt mit heißen ÖI- und Fettdämpfen beim Frittieren verursacht wird. Eine Ölakne beginnt meist mit einer Follikulitis besonders an den Scheuerstellen der ölgetränkten Kleidung (Abb. 1). Später kommen Komedonen hinzu. Histologisch sind die Komedonen charakteristisch und relativ leicht von denen bei Acne vulgaris zu unterscheiden. Die epitheliale Auskleidung ist verdickt anstatt verdünnt. Auffälligerweise fehlen Bakterien da die verantwortlichen Substanzen bakteriostatisch wirken. Pech- und Teerakne Insbesondere Steinkohlen- und Holzteere können massive Akneschübe bei Straßenarbeitern Dachdeckern und ähnlichen Berufsgruppen auslösen. ... ab
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