Hilfe zur Selbsthilfe Diagnostikserie: Selbstmessung der Gerinnungswerte |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 20/ 2000; S. 444/ 52; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Klaus Janssen Wissenschaftsjournalist Solingen-Ohligs Das CoaguChek(r)System erlaubt antikoagulierten Patienten ihre Blutgerinnungswerte genau zu überwachen um ihre Antikoagulanziendosis selbst anzupassen. Dies ermöglicht ihnen ihr Leben aktiv zu gestalten ohne in Beruf oder Privatleben eingeschränkt zu sein. In Deutschland stehen etwa 400 000 Personen unter Dauerbehandlung mit oralen Antikoagulanzien. Hierzu gehören Patienten nach Herzinfarkt Träger künstlicher Herzklappen und Patienten mit Vorhofflimmern rezidivierenden Thrombosen Lungenembolien sowie allgemeinen Gerinnungsstörungen. Durch die Selbstbestimmung der Gerinnungswerte sind sie in der Lage die Dosierung ihrer Antikoagulanzien so zu steuern dass sowohl Blutungskomplikationen als auch thromboembolische Zwischenfälle möglichst vermieden werden. Überwachung der Antikoagulation Die Stärke der Antikoagulation wird mithilfe der Prothrombinzeit getestet. Der Quickwert als Maß für die Gerinnbarkeit des Blutes liegt normal zwischen 70 und 130%. Leider hängt der Quickwert stark vom Thromboplastin ab sodass Bestimmungen verschiedener Labors nicht vergleichbar sind. Experten empfehlen daher den Gerinnungswert als so genannten INR-Wert (International Normalized Ratio) anzugeben. Durch die Eichung an ein WHO-Referenz-Thromboplastin sind diese Messwerte unabhängig von den Bestimmungsmethoden. Gerinnungswerte innerhalb einer Minute bestimmbar Die normale Blutgerinnung entspricht 1 INR der therapeutische Zielbereich bei antikoagulierten Patienten liegt zwischen 2 5 und 4 5 INR bzw. beim Quickwert zwischen 20 und 10% (CoaguChek(r)S). Zu beachten ist dass die Blutungsgefahr mit zunehmenden INR aber sinkendem Quickwert steigt; umgekehrt liegen die Verhältnisse für das thromboembolische Risiko. Mit dem Tischgerät CoaguChek(r)S von Roche Diagnostics ist der Patient in der Lage in einer Minute aus 10 l Kapillarblut seinen Gerinnungswert selbst zu bestimmen. Die Werte werden wahlweise in INR- oder Quickwerten ausgegeben. Der Messbereich liegt für den Quickwert zwischen 5 und 70% für den INR-Wert zwischen 1 8 und 8 0. Es werden 60 Messwerte mit Datum und Uhrzeit gespeichert. Vorteile Die Vorteile dieser Selbstmessung sind: - Die Komplikationsrate sowohl der Blutungen als auch der Thromboembolien wird gesenkt. - Die Lebensqualität und die Sicherheit der Betroffenen wird verbessert. ... ab
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