Serie diabetisches Fußsyndrom Folge 4 Wegweiser für die Lokaltherapie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 39/ 2000; S. 739/ 47 - 740/ 48; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Ulrike Hessenauer 3. Med. Abteilung Städtisches Krankenhaus München-Bogenhausen München Je mehr Substanzen zur lokalen Therapie des diabetisehen Fußsyndroms auf dem Markt erscheinen desto verwirrender stellt sich die Situation dar. Allgemein herrscht Einigkeit darüber dass konsequente Entlastung rasche Wundsäuberung durch regelmäßiges chirurgisches Debridement und testungsgerechte Antibiose normnahe Blutzuckereinstellung und ein feuchtes Wundmilieu die wichtigsten Voraussetzungen für eine rasche Heilung darstellen. Exakte Vergleichsstudien zur Wirksamkeit der diversen Lokaltherapeutika existieren bisher jedoch nicht. Wundauflagen Im Bereich der Wundauflagen wird das Ziel verfolgt Stoffe zu entwickeln die einen ausreichenden Infektionsschutz bilden ein feuchtes Wundmilieu über einen längeren Zeitraum (mindestens 24 Stunden) erhalten können und einen ausreichenden Substrataustausch im Sinne einer semipermeablen Membran (Sauerstofftransport in die Wunde dosiert Feuchtigkeit nach außen) ermöglichen. Mit RingerR-Lösung getränkte Baumwollkompressen All diese Anforderungen werden prinzipiell von einer mit RingerR-Lösung getränkten Baumwollkompresse (abgedeckt durch PVP-Jod-Gaze) erfüllt. Die PVC-Jod-Gaze hat in erster Linie den Zweck durch eine dichte Wundabdeckung für eine möglichst lange Zeit ein feuchtes Wundmilieu zu erhalten. Inwieweit ein in vitro nachgewiesener zytotoxischer Effekt von 0 9%iger Kochsalzlösung gegenüber RingerR-Lösung in der alltäglichen Praxis relevant ist wird derzeit noch kontrovers diskutiert. Der Nachteil dieser preisgünstigen Therapieoption besteht darin dass häufig zweimal pro Tag ein Verbandwechsel erforderlich ist um die Kompresse ausreichend feucht zu halten. In der initialen inflammatorischen Wundphase mit reichlicher Wundsekretbildung ist jedoch ein häufigerer Verbandswechsel ohnehin von Vorteil. Alternativ sorgt ein Perfusor (im Wundgrund gelegene abgeschnittene Kathederspitze) für eine kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr. Unter dieser Behandlung heilten in nordamerikanischen Studien nach 20 Wochen zirka ein Drittel der neuropathischen Ulzera ab [4]. ... hf
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