Positive Wirkungen rehabilitativer physikalischer Interventionen bei Patienten mit Multipler Sklerose |
Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 10 (1/2000) S. M1. 2000;
Abstract: S. Hesse Berlin Referat der Arbeit von Solari A. et al. Physical rehabilitadon has a positive effect on disability in multiple sclerosis patients. Neurology 1999; 52: 5762 Die Arbeit von Solari u. Mitarb (Ospedale Santo Spirito Mailand) verglich die Wirksamkeit einer 3-wöchigen stationären Rehabilitation von gehfähigen ambulanten MS-Patienten (EDSS Median 5.5) mit einem Übungsprogramm für zu Hause. An der Studie nahmen 50 gehfähige MS-Patienten teil die keinen Schub in den letzten drei Monaten erlitten hatten und die keine immunsuppressive oder antispastische Therapie einnahmen. Zufällig wurden die Patienten entweder der Experimentalgruppe oder der Kontrollgruppe zugewiesen. Beide Kollektive unterschieden sich bezüglich demographischer und klinischer Daten nicht voneinander. Die Experimentalgruppe nahm an einem 3-wöchigen stationären Rehabilitationsprogramm teil dieses beinhaltete zwei 45-minütige physiotherapeutische Therapieeinheiten/Werktag. Inhalte waren "... passive und aktive Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit". Anschließend wurde ein Übungsprogramm für zu Hause mitgegeben. Die Kontrollgruppe wurde lediglich während eines Tages in das Übungsprogramm für zu Hause eingewiesen und angehalten dieses täglich durchzuführen. Abhängige Parameter waren anerkannte Skalen zur Dokumentation des Impairments verschiedener Funktionsstörungen und der Befindlichkeit. Die Daten wurden von einem blinden Rater zu Beginn der Studie und nach 3 9 und 15 Wochen erhoben. Im Ergebnis schnitt die Experimentalgruppe bezüglich der motorischen Fähigkeiten (FIM) und des Lebensgefühls (Quality of life profile) signifikant besser ab nach Ende der Therapie und 6 Wochen später. Nach 15 Wochen waren keine Unterschiede mehr feststellbar. Das Impairment (sprich die unmittelbaren neurologischen Ausfälle) unterschieden sich dagegen nicht. Zusammenfassend bestätigt die Arbeit daß MS-Patienten von einer stationären Rehabilitation im Vergleich zu einem Heimprogramm bezüglich ihrer motorischen Fähigkeiten und Befindlichkeit mittelfristig profitieren können. Länger anhaltende Effekte sind nach dieser Studie jedoch nicht zwingend zu erwarten. Im Vergleich zu Deutschland fällt auf daß die Rehabilitation lediglich Physiotherapie jedoch keine Ergo- Sprach- oder neuropsychologische Therapie beinhaltete. wt
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