Einfluss von Massenmedien auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000) 94: 750. 2000;
Abstract: Ziel Ziel dieses Reviews war es den Einfluss von Massenmedien auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen zu bewerten. Suchstrategien Der Review stützt sich auf Recherchen in MEDLINE Embase Psychlit Eric sowie manuelle Suchen in der einschlägigen Literatur. Berücksichtigt wurden auch Literaturhinweise sowie andere bibliographische Quellen. Auswahlkriterien Ausgewählt wurden experimentelle und quasi-experimentelle Studien (Zeitreihenanalysen sowie kontrollierte Vorher-Nachher-Studien die die im Voraus festgelegten Einschlusskriterien erfüllten und den Einfluss von Massenmedien auf objektive Parameter der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bewerteten. Datensammlung und -analyse Es wurden Informationen über Charakteristika und Inhalt der Interventionen in Abstracts zusammengefasst und quantitative Daten über die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen erhoben. Anhand geeigneter statistischer Methoden wurden für jede Studie standardisierte Regressionskoeffizienten berechnet die die Wirkungsgröße der Intervention darstellten. Die Wirkungsrichtung der Intervention (d.h. positiv oder negativ) wurde ebenfalls standardisiert so dass eine negative Wirkungsgröße immer eine Veränderung der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen in die beabsichtigte Richtung beschrieb. Von den Studien die den Einfluss der Massenmedien auf ähnliche Aspekte der medizinischen Versorgung bewerteten wurden die Wirkungsgrößen mit Hilfe eines Random-Effects-Modells gepoolt. Hauptresultate 17 von 69 Publikationen die Informationen über den Einfluss der Massenmedien auf Aspekte der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen lieferten erfüllten unsere Einschlusskriterien. Alle Studien wendeten das unterbrochene Zeitreihendesign an. In 14 dieser Studien wurde der Einfluss offizieller Massenmedienkampagnen und in drei Studien der Einfluss der Medienberichterstattung über gesundheitsbezogene Themen bewertet. lnsgesamt war die methodologische Qualität unterschiedlich. In sechs Studien wurde überhaupt keine statistische Analyse durchgeführt und in sieben wurden ungeeignete statistische Tests angewendet (d.h. die Wirkung eines Zeittrends wurde nicht berücksichtigt). Mit Ausnahme einer Studie kamen alle Studien zu dem Schluss dass Massenmedien wirksam waren. Diese positiven Ergebnisse ließen sich durch Reanalyse in sieben Studien bestätigen. Die Wirkungsrichtung tendierte studienübergreifend konstant zu der erwarteten Veränderung. Die gepoolten Wirkungsgrößen von Studien in denen der Einfluss der Massenmedien auf ähnliche Aspekte der medizinischen Versorgung bewertet wurde zeigten eine Wirkung auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen die sich nicht allein durch Zufall erklären ließ. ... wt
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