Perkutane Aufnahme von Heparin

Journal/Book: Venenleiden und Haut - vasomed. ?;

Abstract: Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil. H. G. Pratzel Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig- Maximilians- Universität München München Unsere Arbeitsgruppe hat sich schon seit geraumer Zeit mit dem perkutanen Transportmechanismus beschäftigt. Ich möchte hier die verschiedenen Möglichkeiten für den Heparintransport durch die Haut vorstellen. Die Versuche wurden am Jungschwein durchgeführt das bis zu einem Körpergewicht von 20 kg ein sehr gutes und auf den Menschen übertragbares Modell darstellt. Heparin als Makromolekül ist wenig geeignet die Hornschicht zu überwinden. Besonders der untere Bereich der Hornschicht das Stratum corneum conjunetum stellt die Resorptionsbarriere für geladene Moleküle dar. Diese Schicht ist aus Sphingoli- pid- Bausteinen aufgebaut die eine hexadiagonale Struktur ausbilden und sich zu Lipiddoppelmembranen organisieren. Im ersten Teil meiner Ausführung möchte ich die Ergebnisse aus unseren Tierversuchen mit radioaktivem S35markiertem Heparin vorstellen. Wir verwendeten markiertes Hepathrombin(r)- Gel 50000. Die Substanz wurde auf einer Fläche von 150 cm2 auf der Rückenhaut okklusiv appliziert. Es wurden drei verschiedene Applikationsarten überprüft: die Diffusion als herkömmliche topische Heparin- Anwendung die Iontophorese und die Anwendung in liposomaler Formulierung. Abb. 1(o. Abb.) zeigt den Versuchsaufbau zur Iontophorese. Das Tiergewicht betrug bei allen Versuchen 15-20 kg. Die Blut- und Urinspiegel wurden über 5 Stunden verfolgt. Bei der Diffusion wurden im Mittel Plasmaspiegel von 0 4 - 0 5 IE/kg erreicht (o. Abb. 2). Die renale Elimination betrug 0 1 - 0 2 IE/Stunde (o. Abb. 3). Die zweite Applikationsform die Iontophorese ist ein komplexer Vorgang von Ionentransporten durch die Haut. Beteiligt sind an diesem Vorgang die Elektrolyse Elektrophorese und teilweise die Elektroosmose. Die Anwendung von Medikament und Strom führt zu einem schnellen Stofftransport durch die Haut. Heparin ist mit seiner Polyanionenstruktur und hoher Ladungsdichte am Molekül idealerweise zur Iontophorese geeignet. Hier werden Plasmaspiegel von.4 IE/kg erreicht.. ___MH

Keyword(s): Heparin

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