Migräne Klinik und Therapie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 51-52/ 1999; S. 52/ 930 - 54/ 932; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Prof. Dr. med. A. Straube Neurologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. Th. Brandt) Klinikum Großhadern München Definition und Klinik Die Migräne wird nach der allgemein üblichen Definition der Internationalen Headache Society von 1988 in eine Migräne ohne Aura und eine Migräne mit Aura sowie eine Reihe von deutlich seltener vorkommenden Sonderformen der Migräne mit Aura unterschieden. Damit die Diagnose einer Migräne ohne Aura gestellt werden kann müssen folgende diagnostische Kriterien erfüllt sein: 1. Es müssen insgesamt mindestens fünf Attacken eines Kopfschmerzes aufgetreten sein die unbehandelt vier bis 24 Stunden dauerten und mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllten: 2. Halbseitige Lokalisation pulsierende Qualität mittlere bis starke Intensität und Verstärkung durch körperliche Aktivität. 3. Darüber hinaus müssen wenigstens entweder Übelkeit und/oder Erbrechen und/oder Licht- und Lärmempfindlichkeit vorgelegen haben. 4. Des weiteren müssen symptomatische Ursachen durch körperliche neurologische Untersuchungen und gegebenenfalls durch Zusatzdiagnostik ausgeschlossen sein. Für die Diagnose einer Migräne mit Aura werden mindestens zwei Attacken mit einer Aura-Symptomatik die voll reversibel ist gefordert. Die Aurasymptomatik entwickelt sich in aller Regel über mehrere Minuten und hält bis zu 60 Minuten an. Meist besteht eine visuelle Aura in Form von Flimmerskotomen die sich von der Fovea nach peripher ausbreiten. Des weiteren können Szintillationsphosphene bzw. seltener Skotome auftreten. Daneben beobachtet man deutlich seltener eine sich langsam ausbreitende somatosensible Aura oder aphasische Auren. Motorische Paresen sind eine Rarität. Neben typischen Kopfschmerzattacken mit Aura können auch isolierte Auren auftreten. Etwa 40% der Patienten mit einer Migräne ohne Aura klagen im Rahmen der Migräneattacken über bilaterale Kopfschmerzen. Epidemiologisch geht man davon aus daß die Migräne in allen westlichen Industrieländern etwa gleich häufig auftritt und bei etwa 5 bis 7% der männlichen Bevölkerung und 12 bis 15% der weiblichen Bevölkerung anzutreffen ist. Vor der Pubertät sind die Inzidenzzahlen für beide Geschlechter gleich. Bei Kindern halten Migränekopfschmerzen in der Regel weniger lange an und Symptome wie rezidivierendes Erbrechen können im Vordergrund stehen. ... ab
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