Warmbad: Der erste neu prädikatisierte Kurort im Freistaat Sachsen |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 51. Jg. 11/99 S. 382-384. 1999;
Abstract: Dr. Uwe Schneider Geschäftsführer der Kurgesellschaft Warmbad mbH & Co. KG Das älteste Bad Sachsens lm Ortsteil Warmbad der Stadt Wolkenstein (Landkreis Mittleres Erzgebirge) befindet sich die "wärmste Heilquelle im ältesten Bad Sachsens". Entdeckt wurde die Quelle bei Schürfungen nach Zinn- und Silbererz in 14. Jahrhundert. Noch heute zeugt ein Altarbild in Kopie im Heimatmuseum der Stadt Wolkenstein ausgestellt mit einer Inschrift aus dem Jahre 1385 vom "warmen Bade". Dies Warmbad am Sande zu Unser lieben Frauen Hat Gottes Wunderhand gelegt in diese Auen, Wodurch dem Leib nach heil werden kranke Herzen, Christi Verdienst und Blut heilt alle Leibes-Schmerzen. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Quellwasser zu Heilzwecken genutzt. Im 16. Jahrhundert erfolgte auf Geheiß des Herzogs Heinrich der Ausbau des Bades so entstand das Fürstenhaus mit Badestuben. Mehrfach weilte der Sächsische Hofstaat zur Badekur in Warmbad. Mit dem Besitzübergang im Jahre 1810 auf die Familie Uhlig entwickelte sich Warmbad vom kurfürstlichen zum bürgerlichen Bad. Im ausgehenden 19. Jahrhundert - der Blütezeit des Bades - entstanden zahlreiche weitere Kuranlagen und Pensionen. Während und nach den beiden Weltkriegen dienten die Warmbader Kureinrichtungen als Lazarett und Genesungsheim. Ab 1948 nutzte die SDAG Wismut die Gebäude als Nachtsanatorium und später als Sanatorium für ihre Beschäftigten. Neue Bettenhäuser und ein Therapiekomplex wurden in dieser Zeit gebaut. Das Engagement der Bundesknappschaft in Warmbad lm Zuge der Wiedervereinigung übernahm die Bundesknappschaft die Gebäude des ehemaligen 280-Betten-Bergarbeitersanatoriums und der 60-Betten-Kinderrehabilitationsklinik in Warmbad. Der Kurbetrieb in Warmbad wurde fortgeführt. Die Notwendigkeit der Anwendung moderner Diagnostik- und Heilverfahren die qualitativ steigenden Anforderungen an eine ganzheitliche Betreuung der Kurpatienten unter einem Dach sowie betriebswirtschaftliche Aspekte führten zum Neubau der Knappschafts-Klinik Warmbad. Im August 1997 wurde die neue 160-Betten-AHB-Klinik/Rehabilitationsklinik der Bundesknappschaft in Warmbad eröffnet. Als Hauptindikationen werden orthopädische Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen behandelt. Ein Konzept für die Zukunft Im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Engagement der Bundesknappschaft in Warmbad stellte sich für die Entscheidungsträger der Region natürlich die Frage nach der prinzipiellen Entwicklung des Ortsteiles inklusive des Ausbaus der Infrastruktur. Ausgehend von der Gemeinde Gehringswalde und unter Einbeziehung des Landkreises Mittleres Erzgebirge und der Stadt Wolkenstein wurde das strategische Ziel formuliert Warmbad "zum prädikatisierten Kurort und anerkanntem Gesundheitszentrum" im Erzgebirge auszubauen. ... wt
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