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December 2024

Proximale Femurfrakturen im Alter: Pathogenese Folgen Interventionen

Journal/Book: Rehabilitation 1999; August (38 Jg.): S. 160-169. 1999;

Abstract: Dr. med. Martin Runge Ärztl. Direktor der Aerpah-Kliniken Esslingen-Kennenburg und Ilshofen Aerpah-Klinik Esslingen-Kennenburg Esslingen Dr. Erich Schacht Wissenschaftl. Leiter des Bereiches "Bone" Byk Gulden Lomberg Zusammenfassung: Hüftfrakturen sind ein Gesundheitsproblem von überragender Bedeutung für den einzelnen und die Gesellschaft. Sie sind mit einem deutlichen Anstieg der Inzidenz von Immobilität Pflegeabhängigkeit Pflegeheimaufnahmen und Todesfällen verbunden. In Deutschland erleiden pro Jahr mehr als 100 000 Menschen eine hüftnahe Fraktur. 90% dieser Frakturen ergeben sich aus einem Sturz mit Aufprall in der Hüftregion. Die kinetische Energie die bei einem Sturz aus Standhöhe ohne erfolgreiche Abwehrreaktionen entsteht liegt auch bei knochengesunden Männern sobald das 70. Lebensjahr erreicht ist weit über der Frakturschwelle des Femurs also auch ohne Osteoporose. Die Sturzneigung der Patienten und die physikalischen Abläufe des Sturzes sind deshalb pathogenetisch wichtiger als die Knochenmineraldichte allein. Die Kombination aus altersassoziierten Störungen des Gehens und der Balance und der altersbedingten Verringerung der Knochenfestigkeit führt zur hohen Inzidenz der Hüftfrakturen im Alter. Außer Interventionen die die Sturzhäufigkeit reduzieren sollen ist es möglich durch passiven Schutz der Trochanterregion die Häufigkeit von Hüftfrakturen zu verringern. Ein energieumleitender Protektor (nach dem Schutzhelmprinzip) wurde von Lauritzen und Lund entwickelt (safehip(r)). Der Protektor besteht aus zwei bruchfesten Schalen die in eine spezielle Unterhose eingenäht sind. Die Schalen leiten die Aufprallenergie vom Trochanter weg in das umliegende Weichteilgewebe und vergrößern die Aufprallfläche. Eine kontrollierte Studie mit Pflegeheimbewohnern hat in der Interventionsgruppe ein relatives Risiko von 0 44 (95% CI 0 21 bis 0 94) ergeben also eine Reduktion der Hüftfrakturen um mehr als die Hälfte. Es kam zu keiner Hüftfraktur solange die Patienten den Protektor getragen haben. Der Gebrauch des Protektors kann das Selbstvertrauen verstärken und der selbstauferlegten Verminderung der Aktivität entgegenwirken die nicht selten aus Furcht vor Stürzen entsteht. Weitere Untersuchungen zur Compliance sind jedoch erforderlich. Hip Fractures in the Elderly: Pathogenesis Consequences Intervention: Hip fractures are a health problem of paramount importance for the individual and society. They are associated with a sharp increase of the incidence of immobility dependency nursing home placement and death. In Germany more than 100 000 elderly suffer a hip fracture every year. 90 % of fractures of the proximal femur result from a fall with an impact near the hip. The kinetic energy of a fall from standing height without successful protective reactions is far above the fracture threshold of a femur in a man aged 70 and older regardless of osteoporosis and sex. Therefore propensity to fall and mechanisms of falling are more important in the pathogenesis of hip fracture than bone mineral density alone. The combination of age-associated gait and balance disorders which increase the probability of falls and age-related decreasing strength of the femur is responsible for the high incidence of hip fractures. Besides the interventions to reduce the fall frequency it is possible to decrease the number of hip fractures by a passive protection of the trochanter. An energy-shunting protector (crash helmet-like hip padding) has been developed by Lauritzen and Lund (safehip(r)). The protector consists of two stiff shells sewn into special undergarment. The shells disperse the impact away from the trochanter to soft tissue and increase the area of contact. A controlled study among nursing home residents has demonstrated a relative risk of hip fracture of 0.44 (95 % CC 0 21 to 0 94) in the intervention group i. e. the protector has reduced the number of hip fractures by more than a half. No hip fracture has happened during use of the protector. Using the protector can improve self-confidence and diminish self-restraint of physical activity which is not rarely caused by fear of falling. Further investigations of compliance are necessary. Key words: Hip fracture - Falls in the elderly - Hip protector - Hip padding - Osteoporosis hf

Keyword(s): Hüftfrakturen - Stürze - alte Menschen - Hüftprotektor - Hüftpolsterung - Osteoporose


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