Ärztliche Schweigepflicht gegenüber Angehörigen Kollegen und Medien aus ärztlicher Sicht Inhalt Unfang und Grenzen der Schweigepflicht |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual. sich. (ZaeFQ) (1999) 10 Jg. 93: S. 728-731. 1999;
Abstract: Dr. Manfred Richter-Reichhelm Vorstandsvorsitzender Kassenärztliche Vereinigung Berlin Zusammenfassung Drei Teilaspekte werden beleuchtet: Schweigepflicht gegenüber Angehörigen ärztlichen Kollegen sowie Medien. Ärztliche Schweigepflicht hat lange Tradition und ist unverzichtbarer Bestandteil des ärztlichen Selbstverständnisses. Ärzte finden sich aber in den vielfältigen rechtlichen Regelungen oft schwer zurecht. Rechtliche Regelungen sind niedergelegt im Sozialgesetzbuch mit seinen verschiedenen Büchern im Bundesdatenschutzgesetz im Bundesseuchengesetz im Strafgesetzbuch in der Strafprozeßordnung. Ärztliche Schweigepflicht ist unverzichtbare Voraussetzung für das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten und unterstützt damit den Behandlungserfolg. Sie darf deshalb niemals aufs Spiel gesetzt werden. Vorrangig schützt sie die Intimsphäre und das Persönlichkeitsrecht des Patienten. Die Schweigepflicht gegenüber den Angehörigen hat unterschiedliche Facetten die näher betrachtet werden: darunter die Patientenerklärung über die Aufhebung der Schweigepflicht die Schweigepflicht über den Tod hinaus Verfahrensweisen bei der Behandlung minderjähriger oder bewußtloser Patienten Therapieentscheidungen. Ärztliche Schweigepflicht ist auch unter Ärzten zu beachten. Unproblematisch ist dies bei der Mit- und Weiterbehandlung mit Wissen des Patienten. Problemfälle sind: Hinzuziehung eines weiteren Arztes ohne Wissen des Patienten Praxisgemeinschaft und Praxisnetz. Bezüglich der Medien rechtfertigt es kein Fall den Patienten ohne seine Einwilligung in den Medien vorzustellen. Abstract Medical discretion towards relatives colleagues and the media - from the doctor's point of view Three aspects are examined more closely: discretion towards relatives medical colleagues and the media. Medical discretion has a long tradition and forms an indispensable part of the medical ethos. Physicians however often find it difficult to cope with the diversity of legal regulations. Legal regulations manifest themselves in the Social Code with its different books of legislation; in the Federal Data Protection Law; in the Federal Epidemics Law; in the Criminal Code; in the Code of Criminal Procedure. Physician's discretion is an indispensable prerequisite for the confidential relationship between doctor and patient thus enhancing the success of medical treatment. Consequently this discretion must never be jeopardized. First of all it protects the patient's privacy and personal rights. The discretion towards relatives bears different facets which are considerd more closely: these include the patient's declaration to unconscious patients therapeutical decisions. Medical discretion must also be observed among fellow doctors. This is unproblematic if the patient remains informed in the case of joint/further treatment. The following cases are problematic: consulting in additional physicians without the patient's knowledge; joint practices and practice networks. As far as the media are concerned there is no case whatsoever that would justify a patient being presented in the media without his or her consent. Key words: doctor's discretio legal regulations patients and relatives discretion amongst doctors media confidential relationship ab
Keyword(s): ärztliche Schweigepflicht rechtliche Regelungen Patienten und Angehörige Ärzte und Medien Vertrauensverhältnis
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